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Familie VOS schrieb aus dem paraguayischen Chaco, 2010-2011.



Mittwoch, 29. Juni 2011

Wir in Bunt

Für alle, die zwischendurch mal wieder sehen wollen, wie wir so aussehen, ein von Amalia PC-gezeichnetes Familienportrait in zwei Teilen:

Samstag, 25. Juni 2011

Kultur

Lange haben wir sie gesucht - hier in Loma Plata - und eigentlich die Suche schon aufgegeben. Doch dann haben wir sie gefunden:
Sie hat sich im Schmand versteckt!
Und wer nicht weiß, was Schmand ist und wofür man ihn gebrauchen kann, findet die "Definition und Gebrauchsanweisung" der Firma Trebol auf jeder einzelnen Packung: Man benötigt ihn "....zur Verfeinerung von Salate."
:-)

Yalve Sanga


Gestern haben wir die Indianersiedlung Yalve Sanga besucht/besichtigt, die mit der mennonitischen Organisation Ascim (Link s.u.) zusammenarbeitet. Die Organisation berät verschiedene Siedlungen in drei Bereichen: Erziehung/Bildung, Landwirtschaft und Gesundheit. Zu diesen Bereichen haben wir verschiedene Institutionen besichtigen können.


Als erstes wurden wir durch die Sekundarschule geführt. Hier lernen Schüler und Schülerinnen von der 7. bis zur 12. Klasse. Unterrichtssprache ist hauptsächlich Spanisch, es gibt aber auch einen kleinen Unterrichtsanteil auf den verschiedenen indianischen Sprachen. Hier ist Amalia in einem Schulraum, in dem wir zunächst einen Film über die Arbeit der seit 1978 bestehenden Organisation sahen. Solche Holzbänke befanden sich in einigen Räumen, in anderen gab es "schon" Stühle.










Neben den Klassenräumen gibt es natürlich auch Fachräume. Hier ein interessanter Blick in den Kunst-, Handarbeits- und Kochraum (also ein Raum, in dem Schülerinnen unterrichtet werden): In Deutschland nur noch im Museum zu finden oder "Deko-Objekt": Nähmaschinen, die hier noch im Textilunterricht verwendet werden.


Es gibt auch eine kleine Bibliothek und einen Informatikraum. Hier arbeiteten einige ältere Schüler gerade an einem 10-Finger-Schreib-Programm, das sie absolvieren müssen, bevor sie sich mit Word, Excel, Power Point und dem Internet befassen.


Außerdem ist das Lehrerseminar für die Ausbildung der LehrerInnen für die Schulen in Yalve Sanga und die übrigen Siedlungen hier auf dem Schulgelände.




Nahe der Schule befinden sich auch Internate für die Mädchen und die Jungen, die die Sekundarschule besuchen wollen, deren Elternhaus jedoch zu weit weg ist, um jeden Tag zu fahren.


Wie überall auf dem Schulgelände und auch bei dem Jungeninternat waren hier im Mädcheninternat die Bewohnerinnen sehr fleißig und widmeten sich entweder draußen oder im Arbeits-/ Gemeinschaftsraum ihren Hausaufgaben.

Die Mädchen wohnen jeweils zu acht in einem ziemlich kleinen Zimmer, in das nicht mehr als vier Hochbetten und acht kleine Schränke passen. Dort ist keine Möglichkeit zu arbeiten bzw. sich - außer um auf dem Bett zu liegen - zurück zu ziehen.


Lenia interessierte sich mehr für den kleinen Hund, der offensichtlich zum Gelände gehörte.




Auch in die Küche des Internats konnten wir einen Blick werfen. Hier auf diesen Holzöfen wird das Essen für die Mädchen gekocht. Dafür ist ein Ehepaar zuständig, das mit den Mädchen auf dem Gelände lebt und sich auch um deren Betreuung usw. kümmert. Einen Elektroherd gibt es auch, aber der wird nur genutzt, wenn es kein trockenes Holz gibt.


Außerdem gibt es draußen einen Ofen, in dem Brot gebacken wird, es wird Gemüse angebaut und ein paar Hühner sind auch dort. - Fast Selbstversorger, nur die Milch kommt von Trebol.



Nachdem wir den Bereich der "Erziehung und Bildung" ausreichend besichtigt hatten, wurden wir über den Bereich der Landwirtschaftsberatung informiert, was die Kinder unglaublich langweilte, sodass ich mit ihnen raus ging...


Interessant war die Auskunft zu den Mindestlöhnen, die dort aushing. Es ist aber durchaus üblich hier weniger zu zahlen; da kann es auch schon mal vorkommen, dass man - als Angehöriger einer indigenen Gruppe - 10.000 Guarani für 3 1/2 Stunden Arbeit bekommt. (Die Umrechnung liegt zur Zeit bei 1 € = 5743,20 Gs.)...




Zuletzt wurden wir durch das Krankenhaus des Ortes geführt. Der Warteraum war gerade bis zum letzten Platz gefüllt, da Untersuchungstermin für alle Schwangeren war.


Das Krankenhaus hat 14 Betten - es werden, wenn nötig, aber mehr Patienten aufgenommen; im letzten Jahr waren es einmal 25!


Gestern waren nur zwei Patienten dort. Ein kleines Baby (mit seinen Eltern), das an diesem Tag aus Asunción zurück gekehrt war, wo es eine schwere Operation hatte und Catalina, eine alte Frau, die von dem medizinischen Beratungsteam, das durch die Siedlungen fährt, in das Hospital gebracht wurde, nachdem sie mehrmals alleine bettlägerig in ihrem Haus angetroffen wurde. Sie schien sich zu freuen, dass sie "Besuch" bekam, sagte uns, dass unsere Kinder hübsch seien und den Schwestern, dass sie Hunger habe.


In dem Krankenhaus arbeiten zwei mennonitische Krankenschwestern, die durch angelernte Frauen der Siedlung und die Krankenschwestern der nebenanliegenden "Arztpraxis" unterstützt werden.


Für die insgesamt 12.000 Menschen der ganzen Siedlungen war in den letzten Jahren ein Arzt zuständig, der aber - laut Krankenschwestern - nahezu ausgebrannt ist und bald ein Sabbatjahr antritt, währenddessen er von zwei Kollegen vertreten wird.




Von den Räumen, die nicht belegt waren, konnten wir auch Fotos machen. Hier ein Bild des "OP-Saals". Es werden jedoch keine Operationen mehr hier durchgeführt, dafür kommen die Patienten in die Krankenhäuser der umliegenden Kolonien oder nach Asunción. Hier werden nur Nachsorgebehandlungen gemacht.


Danach war unsere lange, aber interessante Führung beendet.

Sonntag, 19. Juni 2011

Videos: Ostparaguay & Info-Film

Es können zwei neuere Videos auf unserem Youtube-Konto angesehen werden. Der erste gewährt einen Eindruck von unserem Ostparaguay-Ausflug, und der andere ist ein Informationsfilm der Deutsch-Paraguayischen Initiative für Epidemie-Kontrolle (DePaIEpKo) über eine interessante Methode der Mückenbekämpfung ;-) (Interessant beim Film der DePaIEpKo sind die Parallelen zur Gun-Kata aus dem Film 'Equilibrium' und zum Logo der 'Lost'-schen 'Dharma-Initiative', die aber sicherlich nicht beabsichtigt sind ;-))

Alles Gute zum paraguayischen Vatertag

...wünschen wir unseren Vätern bzw. Großvätern:Für Opa Gerd:
"Opa Gerd und Lenia und Kriggel" von Lenia und
"Fledermäuse im Vollmond" von Amalia
Für Opa Hermann:
"Opa Hermann kitzelt Lenia" von Lenia und
"Giraffe im Sonnenuntergang" von Amalia

Mittwoch, 15. Juni 2011

Was lange währt, wird endlich...

- überflüssig!
Nun ja, nicht ganz, aber es fühlt sich so an.
Endlich, nach anderthalb Jahren, gehört der Jeep nun ganz offiziell uns, mit Nummernschildern ("chapas"), Fahrzeugschein ("cedula verde") und allem.

Eigentlich eine tolle Sache, wäre es nicht zu spät. Denn wir werden unseren dunkelgrünen Jeep, den die Kinder "Rocket" getauft haben, wohl nicht wieder fahren... und im Zweifelsfall wieder Geld "reinstecken". Stattdessen haben wir mit einem Bekannten, der einen Autohandel besitzt, ausgemacht, dass wir einen Wagen (den weißen Toyota) von ihm leihen, und im Gegenzug geben wir ihm den Jeep (insofern ist die Tatsache, dass wir nun die offiziellen Besitzer des Jeeps sind, nicht unwichtig, denn ansonsten könnten wir das Auto nicht verkaufen). So richtig als Gewinner fühlen wir uns nicht, aber wenigstens haben wir die Sicherheit, dass wir in den Toyota nichts mehr investieren müssen. Ist doch auch was.

Der "Königfrosch"

...wie er von unseren Kindern genannt wird.
Jetzt auch in unserem Garten -genauer gesagt auf Lenias Fahrrad- ein Makifrosch.

Montag, 13. Juni 2011

Glück

Lenia hat ein vierblättriges Kleeblatt gefunden

Holger und ich im gemeinsamen Glück

Amalia sammelt "Glücksvorrat"

...

Andy Goldsworthy in Paraguay?

Nein, leider nicht. Aber durch seine wunderschönen Landartprojekte inspiriert, haben wir ein wenig "Kunst am Sonntag" an der Laguna Capitan gemacht... (Ich glaube, aber A. Goldsworthy könnte hier auch Inspirationen finden. Zumindest finde ich den Ort perfekt für Landartwerke - im Moment ist es leider immer noch sehr matschig dort. Man hätte im letzten Jahr etwas machen sollen...)

Der Matsch verhinderte auch, dass wir unsere Decke für´s Picknick ausbreiteten, das wäre ziemlich eklig geworden. Also nutzten wir diesen Baumstamm als Sitzgelegenheit. War auch schön.Die Glaskugel war auch wieder im Einsatz, außerdem habe ich ein paar Fotos zur Erstellung von 3D-Fotos gemacht, werde sie mal bearbeiten und einstellen - wer `ne entsprechende Brille hat, kann dann "3D" gucken.Durch das langsam weniger werdende Wasser im Chaco scheinen so langsam auch wieder mehr Vögel zur Lagune zu kommen - es war jedefalls ziemlich viel los. Neben den hier abgebildeteten waren auch zahlreiche Enten, 3 Flamingos, Gänse... zu sehen.

Und zum Schluss ein schönes Familienfoto, auf dem wir zumindest anteilig nett gucken ;-)




Gartenfrüchte

Vor einigen Posts berichteten wir bereits von den sog. "Milchbeeren", wie sie die deutschsprachigen Chacobewohner nennen, und dass man sie essen kann, nachdem man sie im Feuer erwärmt hat.
Nun habe ich diese Früchte auch bei uns im Garten, an einer Rankpflanze am Zaun an der Nordseite unseres Grundstücks, entdeckt:

Beim nächsten Grillen werden wir sie auch mal ins Feuer werfen und schauen, ob sie denselben interessanten, irgendwie bekannten Geschmack haben...
Auch der Guaven-Baum, der an der Autoeinfahrt steht, trägt zahlreiche Früchte; man kann daraus Marmelade und Kuchen machen, oder, wie wir, sie verschenken.


Dann noch zwei Fotos, die in die Rubrik "Lebendiges in unserem Garten" gehören: Auch Wespen mögen das für die Kolibris gedachte Zuckerwasser. Und auf dem letzten Foto sind zwei Kardinal-Vögel zu sehen.

Samstag, 11. Juni 2011

Ein Auszug aus "MENNO informiert"

Die "MENNO informiert", eine Monatszeitung, ist, neben dem Radiosender ZP-30, das dominierende Massenmedium in der Kolonie Menno. Sie ermöglicht einen guten Einblick in das, was die Menschen hier bewegt.
Hier ein Auszug über eine Tragödie; ein "Nachruf" für einen Bullen:
"Laguna Capitán: Brahmanbulle R.P. 1144 vom Blitz tödlich getroffen
Am 20. Februar 2011 wurde auf TAMYCA Laguna Capitán der Brahmanbulle R.P. 1144 vom Blitz tödlich getroffen. Vielen Viehzüchtern dürfte dieser Bulle bekannt sein.
[An dieser Stelle sind Fotos dieses imposanten Tieres - einmal tot, einmal lebendig - eingefügt.]
Einige wichtige Prämien, die dieser Bulle gewonnen hat, sind: Gran Campeón auf der Expo Rodeo Isla Poí in den Jahren 2002 und 2003, Gran Campeón auf der Expo Internacional Mariano Roque Alonso im Jahr 2003.
Von diesem Bullen wurden 62.635 Dosen Sperma eingefroren, welche auch zum größten Teil schon verkauft sind." (aus: MENNO informiert, Nr. 3, 2011)

Freitag, 10. Juni 2011

Die schöne "Chaconatur"

bzw. ihre Bewohner sind ja immer wieder Thema.

Heute habe ich endlich mal einen Makifrosch zu sehen bekommen. Was bei mir Begeisterung auslöste, konnte unsere Bekannte, in deren Garten wir das Tierchen entdeckten, nicht zu so großer Freude bewegen. Denn so wie wir ein Skorpionproblem hatten, hat/hatte sie schon zahlreiche Frösche in und ums Haus - sie saßen sogar schon im Mülleimer und im Spülkasten!


Außerdem konnten wir eine frisch erlegte Vogelspinne, die der Gärtner beim Holzhacken gefunden hat, betrachten - eine Schlange hatte er beim letzten Mal übersehen, sodass diese mit dem Holz bei unserer Bekannten ins Haus gelangt war.

Da freut man sich doch, dass die eigenen Probleme mit dem "Viechzeug" abzunehmen scheinen...

Sonntag, 5. Juni 2011

Der Osten Paraguays

Am langen Himmelfahrtswochenende haben wir wieder eine Tour gemacht; diesmal wollten wir den Osten Paraguays ein wenig besser kennenlernen.

Tag 1: Mittwoch, 01.06.

Loma Plata - Asunción


Nach der Schule ging es los. Auf der langen Strecke über die Ruta konnten wir dieses "schöne" Foto machen. Um was für ein Tier es sich bei dem gammeligen Fleisch- und Knochenberg mal gehandelt hat, konnten wir nicht erkennen. Aber auf der Rückfahrt war von den Fleischresten nichts mehr zu sehen. Die Geier, Füchse u. ä. hatten ganze Arbeit geleistet und die Knochen sauber abgenagt... In Asunción bzw. zwischen Asunción und Luque wohnten wir diesmal in der Villa Dalmata, einem kleinen Hotel, mit dessen Besitzer wir auch die kommende Tour machten.



Tag 2: Donnerstag, 02.06.

Asunción - Aregua - San Bernadino - Altos - Caacupe - Villarica - Independencia


Morgens starteten wir nach einem gemütlichen Frühstück in Richtung Aregua. Dort schauten Holger und ich uns die auf einem Berg gelegene Kirche an, von der aus man einen schönen Blick über den Ypacarai-See hat. Amalia und Lenia blieben mit unserem Reiseleiter Lutz - ein Deutscher, der vor einigen Jahren nach Paraguay ausgewandert ist und nun Touren in Südamerika anbietet - draußen, denn rund um die Kirche gab es die verschiedensten Spielgeräte. Also schaukelten, kletterten und rutschten die beiden und wollten auch gar nicht wieder weg.



Trotzdem ging es bald weiter in Richtung San Bernadino, hier gingen wir direkt zum See und spazierten ein wenig am Ufer des zur Zeit ganz gut aussehenden Sees entlang. Irgendwann mussten wir aber einen Abwasserzufluss überqueren. Die bunt schillernden Farben des Wassers, das in den See fließt, lassen erkennen, dass dieser als Bade- und Angelsee besser nicht genutzt wird... Schade, er ist nämlich eigentlich sehr schön.Über einen kurzen Abstecher nach Altos und nach einem leckeren Mittagessen ging es weiter nach Caacupe. Die Kirche mit ihrer Madonna ist der wichtigste Wallfahrtsort Paraguays. Auf dem Bild unten ist die im Fenster der Kirche dargestellte Erschaffung der "wundertätigen" Madonnenfigur dargestellt. Danach fuhren wir eine relativ lange Strecke über die Ruta 2 in Richtung Villarica.



Hier gibt es noch Pferdetaxis, die zwar recht interessant aussehen, aber wir sind der Aufforderung der Taxifahrer, eine Tour zu machen, trotzdem nicht nachgekommen. Weiteres Highlight in Villarica ist der Stadtpark, in dem Capibaras wohnen, die man streicheln kann. Sie fühlen sich ziemlich borstig an. Außerdem machen sie sehr lustige Geräusche, ungefähr so wie Meerschweinchen - und auch in der gleichen Lautstärke.Anschließend ging es nach Independencia in das Hotel El Indio (betrieben von einem Deutschen), was sehr schön und ruhig gelegen ist, was wir aber erst am nächsten Morgen richtig sehen konnten...



Tag 3: 03.06.

Reiten - Salto Suizo - Independencia


Wie gesagt: Erst am nächsten Morgen sahen wir richtig, wie schön gelegen unser Hotel war. Das linke Bild zeigt den Ausblick von der Terrasse vor unserem Zimmer. Rechts Amalia und Lenia mit Pusteblumen, die sie im Hotelgarten entdeckten - neben dem Spielplatz, der für Begeisterung am frühen Morgen sorgte...Über kleine Straßen ging es ein Stück weiter durch die schöne hügelige grüne Landschaft......zu einem Reiterhof (auch von einer Deutschen). Hier machten wir zu viert auf drei Pferden einen 2-stündigen Ausritt durch die wunderschöne Natur. Auf dem Bild sieht man Amalia und Lenia auf Otto (geführt von Martina auf Habibi - nicht im Bild), dahinter mich auf Joey und dann zuletzt Holger auf Bolle.Und hier einer der wunderschönen Ausblicke auf unserer Tour. Hinter den Zuckerrohrfeldern der paraguayische Urwald und die schönen grünen Berge...



Wir haben auch immer wieder wunderschöne riesige blaue Schmetterlinge gesehen - den Namen finde ich im Internet nicht - leider konnte ich keinen fotografieren, weil die nie still saßen, sondern immer nur rumgeflattert sind. (Gehört zu den vielen Sachen, die wir uns "merken" müssen!)Nach dem Reiten ging es ein Stückchen weiter in Richtung des Nationalparks Ybytyrusu zum höchsten Wasserfall Paraguays, dem 62m hohen Salto Suizo. Zunächst machten wir unten eine kleine Mittagspause, um dann zuerst in/hinter den Wasserfall zu steigen und anschließend durch einen kleinen und teilweise sehr steilen Urwaldpfad nach oben zu klettern. Hier sind wir oben angekommen. Diese herrliche Aussicht konnten wir vom Wasserfall genießen, während er neben uns herunterplätscherte - war ja nicht so viel Wasser...Auf dem Rückweg durch die Kolonie Independencia konnten wir mal "Sonnenuntergang hinter Bergen" sehen, für uns ganz neu in Paraguay.Abends waren wir dann noch in einer Pizzeria, betrieben von Deutschen, in der auch nur deutsche Gäste waren und deutschsprachiges Radio lief - komisch mitten in Paraguay...


Tag 4: Samstag, 04.06.

Independencia - Mbatovi - Parque National Ybycui


Morgens ging es diesmal recht zeitig los, denn wir hatten um 9 Uhr einen Termin im Kletterpark Mbatovi in der Nähe von Paraguari. Glücklicherweise gibt es seit einiger Zeit eine neue Asphaltstraße, die Independencia und Paraguari vebindet, sodass wir recht zügig fahren konnten.


Auf der Strecke führte teilweise parallel zur Straße der ehemalige Bahndamm entlang. Die Schienen fehlen mittlerweile, da die Schrottpreise so hoch sind/waren... In Sapucai kann man noch das alte Stellwerk bewundern, in dem die Maschinen noch funktionieren sollen. Von außen sah es aber nicht so aus:Pünktlich gegen 9 Uhr erreichten wir den Kletterpark (Link dazu siehe unten). Zunächst wollten die Tourguides uns nicht mitnehmen, da die Tour für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren durchgeführt wird, haben aber dann beschlossen, dass Amalia und Lenia bzw. wir als Familie an einigen Stellen dann unten warten und so der Großteil der Tour mitgemacht werden kann.Nach kurzer Strecke ging es bereits mit der ersten Klettertour los: Hängebrücken und Seile waren durch die Baumkronen gespannt. An sich gar nicht so schwer, allerdings waren wir eine relativ große Gruppe und je mehr Leute sich auf so einem Seil befinden, um so wackeliger wird´s... Weiter ging es durch den schönen Wald, vorbei an Bächen und kleinen Wasserfällen. Dann kam der Punkt an dem auch die Kinder die Sicherheitsgurte und -helme anlegten und während Amalia bereits über die Hängebrücke balancierte, weigerte sich Lenia den Helm anzuziehen, sodass Holger mit ihr umgedreht ist. Das war auch besser, denn direkt darauf folgte etwas, was sie sicher nicht getan hätte: eine 105m lange und 40 m hohe Seilbahn quer über den Urwald. Ich dachte eigentlich, dass Amalia und ich gemeinsam rüber fahren würden, wie man an dem Foto sieht, hat Amalia das jedoch alleine gemacht (Zitat: "Das kann ich ja schon, ich bin ja schon öfter Seilbahn gefahren.") Und schon nahm sie Anlauf und schwang los. Zu meinem Erstaunen und dem aller anderen Teilnehmer.Auch die kurz darauf folgende 23 m hohe Steilwand war kein Problem. Sie kletterte über den Rand und ließ sich abseilen! Sie war ganz glücklich und stolz, genau wie ich. Nur die ganzen Steigungen und Treppenstufen, die wieder rauf auf den Berg führten, störten sie. Und auch ich war am Ende ziemlich fertig, da ich Amalia natürlich geholfen und sie zeitweise getragen habe...



Wir sollten uns mit so etwas vielleicht noch ein paar Jahre Zeit lassen.



Dann ging es weiter - Lenia und Amalia schliefen vollkommen fertig während der Fahrt - in Richtung des Nationalparks Ybycui. Wunderschön angelegt kann man hier am Rande eines Baches zelten - oder auch zeichnen und klettern. Direkt beim Zeltplatz ist der kleine Wasserfall: Salto Mina (rechts im Bild), ca. eine halbe Stunde durch den Urwald über einen kleinen Pfad, der immer wieder schöne Blicke auf den Bachlauf freigab, kam man zum wunderschönen Salto Cristal bzw. Salto Guarani (links im Bild).


Mit diesen schönen Eindrücken verließen wir den Park und machten uns auf den Weg über Paraguari, Ita und Aregua in Richtung Asunción auf, wo wir am frühen Abend ankamen und wieder in der wunderschönen Villa Dalmata übernachteten, bevor wir uns am Sonntag auf den Weg zurück in den Chaco machten.


Auf diesem Ausflug haben wir wieder einmal ein anderes, in vielen Aspekten schöneres, Paraguay erlebt.