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Familie VOS schrieb aus dem paraguayischen Chaco, 2010-2011.



Sonntag, 28. August 2011

Neues zu Bolivien

Für jene, die sich mal einen Eindruck verschaffen wollen, was wir in unserem Bolivien-Urlaub erlebt und unternommen haben, gibt es nun einen Film auf Youtube sowie eine Diaschau.

Donnerstag, 25. August 2011

Multa - Geldstrafe

Vergangenen Sonntag wurde ich von der Polizei erwischt, weil ich auf einer Straße, wo 30 km/h erlaubt sind (was mir völlig unverständlich ist - in D. dürfte man sicherlich 50 fahren!), 19 km/h zu schnell fuhr. Der Beamte zeigte mir zum Beweis meiner Schuld auch noch eine antiquiert aussehende (und ich glaube, in D. mittlerweile nicht mehr zum Einsatz kommende, weil ungenaue) "Laserpistole", auf der in digitalen Ziffern (das schon) 49 km/h angezeigt waren. Nachdem ich die Papiere abgegeben hatte, dauerte es ziemlich lange, bis der Polizist zurück kam und mir nebst meinen Dokumenten eine grüne Quittung aushändigte. Auf die Frage, was ich zahlen müsse, antwortete er, dass ich zur Stadtverwaltung fahren solle; dort würde ich dann die Geldstrafe zahlen. Ich schlief eine Nacht über die Entscheidung, ob ich hinfahren oder mal abwarten sollte, denn mich würde wirklich interessieren, ob es irgendwelche Sanktionen gäbe (was ich nicht glaube). Aber ich fuhr schließlich zur Verwaltung und zahlte - die "Preise" sind vergleichbar mit D. In einem Gespräch mit meinem Schulleiter erfuhr ich dann, dass dieses Vorgehen dem Schutz vor Korruption dient - hätte der Polizist Geld verlangt, wäre das in der eigenen Tasche gelandet - so wie vergangenes Jahr, wo sich ein Polizist nahe Asunción schnell was extra verdiente...

Mittwoch, 17. August 2011

Fortín Boquerón

Am vergangenen Sonntag besuchte ich mit zwei Kolleginnen, die auch aus Deutschland stammen, das geschichtsträchtige, an der Grenze zum südlich-benachbarten Departamento Presidente Hayes liegende, Fortín Boquerón.
An diesem Ort fand die Entscheidungsschlacht im Chacokrieg (Paraguay - Bolivien, 1932-1935) statt, welche die Paraguayer für sich entscheiden konnten: Nachdem die Bolivianer sich mit 1200 Mann in diesem Fort verschanzt hatten, starteten die Paraguayer im September 1932 einen Angriff mit 8000 Soldaten.
Dieser Ort bietet ein für hiesige Verhältnisse gutes Ziel für einen informativen Ausflug. Anbei einige Fotos:

Hier sieht man im auch noch vorhandenen Museum einen Berg von Flugzeugteilen - was wie abstrakte Kunst aussieht, ist wohl eher dem Unvermögen eines Rekonstrukteurs zu verdanken.

Kunst, die Krieg und Soldaten verherrlicht, ist uns (glücklicherweise) recht fremd geworden...


Montag, 15. August 2011

Rückreise in Bildern


-aus unserer Sicht-



Das letzte gemeinsame Foto in Loma Plata - gut, ein späteres gibt es, aber da stehen wir alle gerade auf...



Der letzte Nachmittag in Paraguay. Amalia und Lenia am Pool der Villa Dalmata. Lenia ist wenig später ausgerutscht und im Pool gelandet, die Haushälterin und ich sind hinterher. Ist aber nichts passiert, wir sind alle mit einem Schrecken davon gekommen. Hoffentlich hat Lenia gelernt, dass man am Rand von Schwimmbädern nicht so rumtobt.


Die letzte Gute-Nacht-Geschichte mit Papa zum Anfassen. (Jetzt gibt es Geschichten per Skype.)

Der letzte Tag in Paraguay geht zu Ende.


Blick aus dem ersten Flugzeug, noch vor dem Landen in Ciudad del Este, also noch über Paraguay.



Etwas später, nach dem Weiterflug von CdE: Jetzt sind wir definitiv aus Paraguay raus. Unter uns erschienen die Iguazu-Fälle.

Nächster Stopp: Sao Paolo - raus aus der Tam und ein paar Stunden später: rein in die Lufthansa.


In Deutschland angekommen: Amalia und Lenia auf dem scheinbar endlosen Weg vom einen Flughafenende zum anderen.


Zurück im grünen Sandkrug: Amalia und Lenia auf ihren Fahrrädern.
Die Großeltern waren alle da, die Spielzeuge werden wiederentdeckt und jetzt, wo schon viel rumgeräumt ist, können auch endlich mal Verabredungen getroffen werden...


-Es fehlt nur Holger/Papa!

Donnerstag, 11. August 2011

Das Ende beginnt

Unsere Besetzung hier im Chaco hat rapide abgenommen; nur noch ich halte hier die Stellung, während Anke, Amalia und Lenia, obgleich mit gemischten Gefühlen, wieder in Deutschland sind. Für mich markiert das natürlich den Startpunkt der letzten Zeit hier: Anfang vom Ende. Es verbleiben noch 100 Tage, ab heute, nicht ganz 15 Wochen. Für uns alle ist viel zu tun: einleben, neue Stelle für Anke, (neuer) Kindergarten für Amalia & Lenia, Tropenrückkehruntersuchung, und für mich zunächst das Sprachdiplom, das die Schüler hier absolvieren dürfen/müssen. Und viele andere Dinge, die mich hoffentlich vom Grübeln abhalten werden...

Hier ein Handyfoto von Anke & mir an unserem vorerst letzten Abend, und darunter der letzte Blick auf Anke, Amalia, Lenia und Ruth, kurz bevor sie ausreisten...

Samstag, 6. August 2011

Aus der Schule: Projekt zu "Le Parkour"

Anfang Juli, vor den Winterferien, fand am Colegio Secundario Loma Plata eine Projektwoche statt. Neben Volleyball, Fußball-5, Spielstunde für Kinder, Schulverschönerung etc. fand ein von mir angebotenes Projekt (Nr. 6) mit dem Titel "Einführung in LE PARKOUR" statt. 27 Schülerinnen und Schüler vom 8. bis zum 12. Jahrgang nahmen mit Interesse und Motivation teil. Fünf Tage wurde gelaufen, geklettert, gesprungen, hochgezogen usw. Dokumentiert haben wir alles mit Fotos und Filmen. Bei Youtube (also hier) findet ihr einen Kurzfilm der besten Moves.

Montag, 1. August 2011

Brasilien - Belo Horizonte

Dienstag, 26.07.
Kaum in Paraguay angekommen, packten wir auch schon wieder die Koffer. Am Dienstagmorgen ging es los in Richtung Brasilien zur Deutschlehrer-Konferenz (bzw. die Kinder und ich nur mit).
Diesmal gab es keine Probleme beim Fliegen, alles hat gut und pünktlich ohne allzu große Wartezeiten geklappt.
Das Hotel entsprach bzw. entspricht nicht ganz den Vorstellungen, die wir uns anhand des Internetauftritts gemacht hatten. Es ist eher eine bessere Jugendherberge. Der Pool ist im Netz sehr vorteilhaft augfgenommen, denn es handelt sich eigentlich um eine (kalte, zur Zeit dreckige) übergroße Badewanne und nicht um einen tollen Swimming-Pool, wie es den Anschein hatte. Meine Planung, mit den Kindern viel Zeit im Pool zu verbringen, wurde also direkt zerstört.
Aber zum Glück lag ein Touri-Heftchen an der Rezeption aus und abends auf dem Weg zum Hotel sahen wir schon einen See und ein Riesenrad in der Nähe. Also beschlossen Amalia, Lenia und ich, uns am nächsten Morgen mal auf den Weg dorthin zu machen.

Mittwoch, 27.07.
Gesagt, getan. Der Weg war länger als wir dachten, denn um zum Riesenrad zu gelangen, mussten wir einen Seitenarm des riesigen Sees von Pampulha (Stadtteil von Belo Horizonte) umrunden. In dem - laut Information einer älteren Dame, die, da ich sie nicht verstand, mit Gesten erklärte - Kaimane leben.
Das Riesenrad, das in einem Freizeitpark steht (den wir gar nicht gesehen hatten), konnten wir nicht nutzen, da der Park noch geschlossen hatte, beschlossen aber, abends mit Holger wiederzukommen.
Der Spaziergang war trotzdem sehr schön, außerdem konnten wir die künstlerisch sehr interessante Kirche von Pampulha besuchen.
Bis Holger frei hatte, war jedoch noch viel Zeit. Also fuhren die Kinder und ich mit dem Taxi zum Parque ecologico. Hier kamen wir zuerst zu einer "Drachenwiese", wo hunderte Drachen steigen gelassen wurden:Weiter ging es durch den großen Park zu einem Spielplatz, der jedoch total überfüllt war und weiter zu einer Brücke der Freundschaft zwischen Japan und Belo Horizonte, in deren Mitte sich ein großer roter Raum befindet, den man nur ohne Schuhe betreten darf und so die Vibrationen des Raums spürt, wenn jemand darin läuft. Die ausgeschilderten Tiere (Wasserschweine) haben wir leider nicht gefunden, sondern nur ihre zahlreichen Hinterlassenschaften, denen man ausweichen musste.
Aber einen Spielplatz, auf dem man spielen konnte, da nicht ganz so viel los war, haben wir noch gefunden und uns dann auf den Rückweg gemacht.
Allerdings war es gar nicht so leicht, zum Hotel zurück zu kehren, da am Park keine Taxen standen und nur besetzte vorbei fuhren. Mit dem Handy habe ich nicht geschafft, brasilianische Nummern zu wählen, und welchen Bus wir hätten nehmen können, wusste ich auch nicht. Also sind wir in ein Restaurant gegangen und haben - auf englisch - gefragt, ob sie uns helfen könnten. Der Kellner Fabio, den ich angesprochen hatte, lächelte freundlich, aber leicht verzweifelt, da er nichts verstand. Sein Spanisch war auch nicht viel besser, aber dann, durch stark gestikulierende Unterstützung, verstand er doch, dass wir ein Taxi brauchten.
Und am Abend ging es wie geplant zum Jahrmarkt, wo die Kinder große Freude hatten.

Donnerstag, 28.08.
Am morgen machten wir uns mit dem Taxi auf ins Zentrum - unser Hotel lag in einem Viertel außerhalb. Schon auf der Fahrt sahen wir einige schöne Plätze und wurden dann am Stadtpark abgesetzt, wo wir die Kinder davon überzeugen konnten, dass Karussells usw. nicht schon wieder sein müssen, sondern der Spielplatz daneben auch reicht. Leider wurde unsere Stadttour davon überschattet, dass wir nach einem Geldautomaten suchen mussten, der unsere Karte akzeptierte. Irgendwann gingen wir einfach in eine große Bank, Holger stellte sich am Schalter an und ich fragte, als ich merkte, dass zwei Mitarbeiterinnen nicht sonderlich beschäftigt waren, ob sie uns helfen können. Es passierte das Gleiche wie tags zuvor im Restaurant, ich wurde nett, aber ein wenig verzweifelt angelächelt. Dann brach das große Überlegen bei allen anwesenden Mitarbeitern aus: Wer spricht englisch? Und einer hatte die Erleuchtung: Lucas. Aslo wurde ich quer durch die Bank zum englischsprechenden Lucas gebracht, der mir sagte, hier bei den Banken bekämen wir nirgendwo Geld, wir müssten ein großes Shoppingcenter aufsuchen. Er zeichnete mir gleich in meiner Tourikarte eins ein, das relativ nah war, und wir machten uns auf den gar nicht so kurzen - da auch ansteigenden - Weg.
Im Shoppingcenter konnten wir tatsächlich Geld bekommen, und auch Mittagessen.
Danach ließen wir uns zur Praca da Liberdade bringen, an dessen Ende an einer Palmenallee das Casa da Liberdade liegt. Die Kinder und ich blieben danach im Hotel, bis Holger von einem Workshop an der Uni zurückkehrte, und wir machten noch einen Spaziergang zum See, von wo aus man einen schönen Blick auf den Jahrmarkt hat.
Freitag, 29.07.
Morgens ging Holger zunächst zur Uni; als er zurückkehrte, machten wir uns auf den Weg zum Zoologico/Aquarium. Den Nachmittag verbrachten wir Frauen wieder im Hotel und sind am Abend noch einmal alle erst schön essen und dann zum Jahrmarkt gegangen, wo die Kinder diesmal "wildere" Fahrgeschäfte testen wollten, die ihnen auch sehr gefielen.Samstag, 30.07.
Früh ging es los in Richtung Flughafen und über Sao Paolo nach Asunción, wo meine Mutter schon auf uns wartete, die morgens angekommen war.

Sonntag, 31.07.

Nach drei Wochen machten wir uns auf den Weg in den Chaco, wo uns die vier Katzen erfreut erwarteten...