LOST IN THE CHACO
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Donnerstag, 19. März 2020
Samstag, 7. Januar 2012
Ein Stück Paraguay...
Freitag, 18. November 2011
Lost... - die letzten Tage
Dienstag, 8. November 2011
Iguazu-Wasserfälle
Am Samstagabend besuchten wir das Rafain, eine Currasquería ("Fleisch-Restaurant") mit einer 30-jährigen Tradition und wirklich sehr gutem Essen, dank des Buffets auch für Vegetarier. Neben dem Essen konnte man sich an einer sehr gut gemachten Show erfreuen, die mit Artistik und Tanz beeindruckte; es war quasi eine Reise durch die Länder Südamerikas - auch der berühmte paraguayische Flaschentanz sowie der argentinische Tango wurden präsentiert, und natürlich der brasilianische Samba!
...in zwölf Tagen heißt es: Adios, Chaco! - Dann werden wir die Ruta 9 (Transchaco) zum letzten Mal fahren... (jedenfalls vorerst - man soll ja niemals nie sagen ;-))
Montag, 24. Oktober 2011
Sportfest und Campo Maria
Hier eine von zahlreichen dargebotenen Pyramiden:
Am Sonntag fuhren wir (für die meisten Beteiligten: mal wieder) nach Campo Maria. Unterwegs dorthin konnte man Verschiedenes aus der Chaconatur bewundern.
Ungewöhnlich "tierreich" war es diesmal; wir sahen sehr viele Wasservögel, unter ihnen Flamingos, und einen Fuchs in seinem Bau. Da er nicht vor uns flüchtete, mutmaßten wir, er sei entweder sehr mutig oder sehr krank (Tollwut) oder hätte erst kürzlich Junge bekommen...
Es war wohl das letzte Mal "Unterwegs nach Campo Maria"!
Sonntag, 16. Oktober 2011
Guns ´n´ Roses in Asunción
Das Konzert an sich war okay. Zwischendurch gab es einen Polizeieinsatz, weil eine Gruppe von Zuschauern durch eine Absperrung schlüpfte und über ein offenes Feld näher in Richtung Bühne rannte. Die Polizisten trieben die Gruppe energisch, unter Gebrauch ihrer Waffen (Luftschüsse), wieder hinter die Absperrung.
Die Band spielte Sachen vom neuen Album "Chinese Democracy" und, wie vom Publikum gewünscht, Klassiker wie "Don´t cry", "November rain", "Sweet child o´mine" oder "Paradise City" (take me down to the paradise city, where the grass is green and the girls are pretty). Axl Rose kam mit dem Helikopter; und man begann recht pünktlich um 0 Uhr (man erzählte mir, in Axl Roses Vertrag stünde, es wäre ok, wenn er sich um drei (?) Stunden verspäten würde - insofern freuten wir uns über den zeitigen Beginn). Statt Feuerzeuge sah man ein Meer von Handys, die das Ganze irgendwie (in meinem Falle ziemlich schlecht) festhalten sollten.
Axl selbst gab einmal ein "Buenas noches" von sich, richtete sonst aber keine überflüssigen Worte an das Publikum - das wirkte recht arrogant... Aber immerhin spielten sie bis kurz vor drei. Insgesamt hat der Abend gerockt!
Freitag, 14. Oktober 2011
Aus "Menno informiert", Teil 2
MENNO informiert, Nr. 4, 2011, aus der Reihe „Erlebt und erzählt“
(In dem oben genannten Info-Blatt der Kolonie Menno gibt es eine Reihe, in der Bürger der Kolonie von ihren Erlebnissen berichten. Die folgenden Tragödie, die sich vor einiger Zeit hier abgespielt hat, gebe ich hier unverändert wieder.)
„Tere und Frida, die zwei Schwestern
Tere ist drei Jahre als und Frida ist gerade zwei Monate alt. Tere ist sehr krank. Die Mutter ist mit den beiden Mädchen nach einer Siedlung gebracht worden, wo eine Krankenschwester ist. Sie kann nicht feststellen, was Tere fehlt. Sie ist sehr blass, will nicht essen, hat einen großen Bauch und Durchfall. Sie kann auch gar nicht mehr gehen.
Da fährt gerade ein Gesundheitsteam, von Mariscal, in diese Siedlung. Die Siedlung liegt etwa 280 km von Loma Plata entfernt. Die Krankenschwester fragt, ob sie die Mutter mit Tere und Frida mitnehmen können, denn sie hat eine verheiratete Tochter in Filadelfia. Das Team berät darüber, denn die Camioneta ist sehr voll, sie darf mitfahren, aber ohne Frida, den Säugling, (das war ein großer Fehler, denn dort gibt es keine Kuh zum Melken, niemand hat Milch für so ein Baby, aber, die Mutter will Hilfe für Tere, da sagt eine ihrer Schwestern, sie wird sich um Frida kümmern). Tere und Mama fahren ab.
Als sie dann wieder im Büro sind, ruft die verantwortliche Person mich an, und meldet, das Don Pablino´s Frau und Tochter Tere in Filadelfia sind. Tere ist sehr krank.
Ja, Don Pablino war vor 3 Jahren unser Tuberkulose (TB) Patient, alsTere ein Baby war; und da musste ich gleich denken, ob Tere jetzt vielleicht auch die Krankheit hatte? Sie hatte als Baby von jener Krankenschwester die Impfung erhalten, aber die hilft nicht, um die Krankheit vorzubeugen, sondern soll helfen, wenn das Kind TB hat, dass es nicht schwerkrank wird.
Ich besuchte diese Leute nun in Filadelfia bei Don Pablino´s Tochter. Alles war so traurig: Tere war so krank und die Mutter wollte so gerne ihr Baby Frida haben, das so weit entfernt bleiben musste. Das war auch nicht in Ordnung. Ein Säugling muss nie von der Mutter entfernt werden. Erst recht nicht, wenn keine Milch für sie da ist. Dafür hab und werd ich immer streiten, aber leider war ich in diesem Fall nicht dabei.
Tere hatte während Mutter´s Schwangerschaft viel gehungert, weil die Mutter oft nicht Lust hatte zum Kochen, sie hatte sich sehr schwach gefühlt, und wenn der Vater nicht Arbeit hatte, war kaum was zum Kochen da, so hatten sie sich durch die Schwangerschaft geschleppt. Und bei dem Besuch finde ich eine schwerkranke Tere vor. Es war nun klar, dass die TB Bazillen hier an der Arbeit waren. Sie hatten ihre Lungen, Darm und Leber befallen, daher der große dicke Bauch mit Durchfall. Auch hatte sie Husten und Fieber.
Zusammen mit dem wunderbaren Gesundheitsteam in Filadelfia, konnte Tere ihre TB-Behandlung beginnnen und weiterführen. Das Team ging so liebevoll mit ihr um, dass sie bald anfing zu essen und auch zu lächeln.
Aber Frida ging es dort weit entfernt sehr schecht. Es war wirklich so, wie gesagt, da war keine Milch zu finden, die Tante gab ihr Zuckerwasser, und bald darauf starb Frida. Schwer zu verstehen, der Säugling musste für das 3 jährige Schwesterchen sterben, nicht wahr? Während Tere ganz geheilt werden konnte.
Tere ist heute ein sehr wackeres Mädchen, macht gute Fortschritte in der Schule und will noch mal Krankenschwester werden, um ihren Leuten zu helfen.
Wer will mit ihr zusammen in jener verlassenen Gegend als Krankenschwester arbeiten?
(Dra. G. H.)“
Anmerkungen:
Caminoeta = Lastwagen, der auch zur Personenbeförderung genutzt wird
„Ein Säugling muss nie…“ soll heißen: „Ein S. DARF nie…“
Hier haben wir es mit einer richtigen Tragödie zu tun, die in Deutschland bzw. Europa höchstwahrscheinlich nicht passiert wäre. Derjenige, der entschieden hat, das Baby von der Mutter zu trennen, wäre wohl wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden…