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Familie VOS schrieb aus dem paraguayischen Chaco, 2010-2011.



Donnerstag, 21. Januar 2010

Unterwegs nach Campo Maria

Ein langer Tag
Morgens um halb zehn begann die Tour. Der Jeep war vollgetankt, wir hatten gefrühstückt und das Proviant (ganz wichtig: Getränke!) gepackt. Und wir hatten uns zuvor von Ortskundigen erläutern lassen, wo unser Ausflugsziel liegt (Campo Maria ist eine Salzlagune, schön gelegen, mitten im Chaco - irgendwie ist hier alles mitten im Chaco ;-) - mit einer Aussichtsplattform) und dies mit unserem Kartenmaterial abgeglichen. Also sollte ja eigentlich nichts schiefgehen. Ist es ja eigentlich auch nicht, glücklicherweise. Denn die Karten dieser Gegend sind ungenau, und die Beschilderung - nun ja, wenn man welche braucht, sind keine da. Die Ortskundigen stört das nicht, denn die wissen ja, wohin sie fahren müssen.
Aber wir wussten das an diesem Tag (vorgestern) häufig nicht. Sowohl auf dem Hinweg als auch auf dem Rückweg verfuhren wir uns. Auch dem Hinweg entlang kleiner Siedlungen auf Erdwegen war das nicht dramatisch: Schnell waren Menschen zur Stelle, die uns den weiteren Weg erklärten. Auf dem Rückweg allerdings wollten wir auf die Ruta 9 (Transchaco) gelangen, um dann schnell wieder zu Hause zu sein. Jedoch: Keine Menschen und wenige Schilder. So kam es, dass wir etwa eine Dreiviertelstunde in die falsche Richtung fuhren. Hierbei überwanden wir Schlamm, Wassermassen und tiefe Furchen. Eine schlammige Stelle war an beiden Seiten gesäumt von breiten Wassergräben, und einen Augenblick fürchteten wir, dort zu landen (bei nahezu voll eingeschlagenen Reifen bewegte sich der Jeep trotzdem vorwärts!), aber es ging alles gut. Zu diesem Zeitpunkt waren wir noch froh, diese Stelle nicht mehr passieren zu müssen, doch etwas später hieß es: End of the road. Den ganzen (falschen) Weg zurück. Wir nahmen die spannenden Stellen nun etwas rasanter, was eine gute Strategie war: So fuhr ich vor einer besonders langen PFÜTZE extra schnell, damit uns die Trägheit der Masse des Jeeps hindurch tragen konnte. Und es ging viel besser, und viel mehr Spaß machte es auch noch!
Zwischenzeitlich hatten wir Sorge, dass uns das Benzin ausgehen würde, zumal wir auch einige Zeit lang kein Netz hatten. So wäre der Titel dieses Blogs dann zutreffend gewesen.
Letztendlich war das ein sehr spannender und lohnender Tag. Zwar verbrachten wir viel Zeit im Auto (was Amalia & Lenia sehr tapfer ertrugen und abends mit einem dicken Eis belohnt wurde), aber in Campo Maria war es sehr schön, vor allem ruhig - und irgendwie unwirklich, da sich dieser Ort als Mischung aus Strand, Wald und Wüste präsentierte.

Hier einige Fotos:

In der folgenden Collage findet sich eine Auswahl der interessantesten Tiere auf unserem Weg nach Campo Maria und zurück:

(Holger)

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