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Familie VOS schrieb aus dem paraguayischen Chaco, 2010-2011.



Donnerstag, 28. Januar 2010

Skorpione & Hitze

Gestern Regen, heute (wieder) Trockenheit
Man gewöhnt sich im Chaco schnell an, sich über jeden kleinen Regentropfen zu freuen. Denn Regen bedeutet, dass die Zisternen gefüllt werden und man Wasser zur Verfügung hat. Zwar wäre ein Ausbleiben des Regens für uns nicht allzu dramatisch, da wir unser Trinkwasser im Supermarkt bzw. bei der Tankstelle kaufen, aber nichtsdestotrotz ist es gut zu wissen, dass man (noch) genug Wasser zum Waschen etc. hat.
In den vergangenen Tagen hat sich die Hitze immer mehr gesteigert; schätzungsweise sind es über 40 Grad. In der Mittagshitze steht alles still. Im Schatten, mit etwas Wind, bzw. mit Klimaanlage ist es jedoch gut auszuhalten. Man muss sich eben anpassen und zum Beispiel nicht nachmittags in der prallen Sonne spazieren gehen - ein Anfängerfehler, den wir in den allerersten Tagen hier begingen.
Gestern hat es mal wieder geregnet, und zwar für kurze Zeit richtig viel; die Scheibenwischer des Jeeps musste ich auf höchste Stufe stellen (wir nutzten den Regen, um den von der Campo-Maria-Fahrt immer noch schmutzigen Wagen wenigstens etwas sauberer zu bekommen).



Diese Aufnahmen hat Anke während des Schauers aus dem Wagen heraus gemacht.
Dann habe ich heute den vierten uns bislang größten Skorpion erschlagen. Anke holte etwas aus dem mit Koffern und Einzelteilen vollgekramten Raum, der demnächst unser Arbeitszimmer werden wird, aber rief mich dann mit schrillem Schrei. Das Tier hatte drohend den Schwanz erhoben und sah uns aus roten Augen feindselig an. Ich starre zurück. Lenia ging neugierig ein paar Schritte auf das Tier zu und wollte es streicheln. Der Skorpion krabbelte mit zuckendem Stachel auf Lenia zu. Ohne zu zögern sprang ich dazwischen, meine Faust im Flug ballend. Anstatt den Fotoapparat zu holen, stand Anke plötzlich wieder mit einem ihrer Schuhe im Raum. Immer noch im Flug, griff ich nach selbigem und schlug ich auf den Skorpion - mehrfach, um sicher zu gehen. (Achtung: dramatisierte Darstellung, muss nicht vollständig mit den wirklichen Ereignissen übereinstimmen ;-))
Aber mal im Ernst: Hier im Chaco ist die Natur feindseliger als in der Heimat. Dort habe ich Skrupel, einfach so eine Fliege oder Spinne zu töten (einige von euch wissen ja, dass ich mal dieses tolle Spinneneinfanggerät bei Plus gekauft habe - und einmal hat´s auch funktioniert!), aber hier ist das anders: Mücken, Fliegen, Kakerlaken, Spinnen und Skorpione - alles muss weg!
Updates: Diaschauen "Filadelfia", "Lebendiges in unserem Garten", "Wilder Chaco", ein weiterer Videoclip (wer es schafft, sich den ohne Vorzuspulen anzuschauen: Hut ab ;-)).
(Holger)

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