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Familie VOS schrieb aus dem paraguayischen Chaco, 2010-2011.



Samstag, 25. Dezember 2010

Weihnachtsgrüße

aus dem kalten Deutschland...

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Zwischenmeldung

...aus dem kalten Deutschland

Anfang Dezember haben Holger und ich mit unserer Kollegin aus Paraguay und der Schülergruppe, die hier einen Austausch gemacht hat, eine Berlin-Tour unternommen:Gewohnt haben wir im Ostel, einer sehr stilvollen und preisgünstigen Unterkunft, die im "DDR-Stil" eingerichtet ist. Allerdings erinnerten mich viele der Einrichtungsgegenstände auch an Möbelstücke, die meine Großeltern - im Westen - besaßen.Unter den Linden waren die Bäume von der Firma Vattenfall geschmückt.Zur Erheiterung anderer Touristen, die sich die bemalten Mauerreste anschauten, führte dieser Kuss. Durch die Dunkelheit und das beschlagene Objektiv kam dieses Foto beim Holocaust-Mahnmal, das uns sehr beeindruckte, zustande.

Kleiner Holger vor großem Mao von Andy Warhol im Museum Hamburger Bahnhof, das Holger und mich begeisterte, bei den Schülern jedoch eher verhaltene Reaktionen auslöste...
Insgesamt war es sehr interessant und wir haben viele auch für uns neue Sehenswürdigkeiten, Museen und Veranstaltungen sehen können.
Die Kinder waren in der Zeit bei den Großeltern und somit auch gut beschäftigt.

Jetzt genießen wir gemeinsam das anhaltende Winterwetter, den Schnee, das Schlittenfahren und was alles dazugehört. Damit und mit den diversen Weihnachtsmärkten, Dekorationen, Liedern usw. steigt dann auch das Vorweihnachtsgefühl, das sich in Loma Plata so gar nicht einstellen wollte. Amalia fragt täglich, wann endlich Heiligabend ist...

Einige Dinge haben wir ja auch im letzten Jahr dazugelernt, die jetzt wieder umgelernt werden müssen: Lenia wies mich z. B. am Frankfurter Flughafen darauf hin, dass ich kein Toilettenpapier in die Toilette werfen solle; Holger zog Lenia von der Heizung weg - da könnten ja Skorpione drunter sein - und Amalia suchte am ersten Abend das extra Wasser zum Zähneputzen, wir konnten sie aber davon überzeugen, einfach das aus dem Wasserhahn zu benutzen...
Und noch eine Sache, die im Moment hier so gar nicht klappen will: Regen messen. - Klappt nicht bei Schnee ;-)

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Zu Hause

Seit über einer Woche sind wir nun wieder in Deutschland und waren sehr beschäftigt...
Entgegen unseren Erwartungen war der Temperaturschock nicht so groß - wir genießen die Kälte.
...und alle anderen Dinge, die wir vermisst haben:
Es ist schön, zu Hause zu sein, bei seiner Familie, seinen Freunden, bei Steve, all die Dinge tun können, die man vermisst hat und das ganze Essen, das es in Paraguay nicht gibt...

Oben: Winterimpression von einem Spaziergang am Deich.

Samstag, 20. November 2010

Ein letzter Blick...

...auf unseren grünenden Garten:
Vorausschicken möchte ich ein Zitat von Maik S. aus B. an der W. beim Anblick unseres Gartens: "Mit eurem Rasen stimmt was nicht." Das wollen wir ändern. In den letzten Wochen haben wir schon fleißig angepflanzt und für die kommenden Monate - Regenzeit - Grassamen verstreut. Jetzt hoffen wir, dass wir, wenn wir zurückkehren, eine wunderschöne grüne Oase aus unserem Garten geworden ist, in der das grüne Gras den Boden bedeckt und hohe Gräser und Bambus die Zäune und Mauern verdecken, sowie auch Kletterpflanzen in die Höhe geschossen sind und ihre herrliche Blütenpracht entfalten, sodass die Kolibris, die in Scharen kommen werden, nicht nur an den gekauften Tränken mit Zuckerwasser, sondern direkt an den Blüten Nahrung finden.Und nicht zu vergessen die vielen Kakteenarten und Baumsorten (Lapachos, Flaschenbäume...), die wir gepflanzt haben...
Es wird alles so schön sein, wenn wir wieder hierher kommen... Aber unsere Mühen haben sich auch bisher schon bemerkbar gemacht, es ist etwas grüner als vorher. Aber das ist ja auch nicht so schwer...

...auf unseren bzw. Bellas Nachwuchs:

Da wir beschlossen haben diese drei Süßen, wenn irgend möglich, zu behalten, haben sie auch endlich Namen bekommen. Von links nach rechts: Ares, Athene und Artemis. Auch wenn Amalia behauptet, Ares sein ein Mädchenname und Artemis ein Jungenname, wir müssten also tauschen...
Wir hoffen, dass Bella und ihre Kinder noch wohlbehalten sind, wenn wir wieder zu ihnen kommen - hier ist das ja nicht so selbstverständlich. Vor allem für den kleinen Ares, bei dem wir vermuten, dass eines seiner Beine nicht richtig gesund ist... Aber vielleicht kann er nur noch nicht richtig laufen, er muss ja immerhin vier Beine koordinieren...
Also voller Hoffnung auf eine schöne Rückkehr nach Paraguay, aber noch mehr voller Vorreude auf eine wunderbare Zeit in Deutschland machen wir uns auf den langen Weg nach Hause.

Donnerstag, 18. November 2010

Es ist für uns eine Zeit angekommen,...

...die bringt uns eine große Freud.
Es ist für uns eine Zeit angekommen,
die bringt uns eine große Freud.
Übers schneebeglänzte Feld
wandern wir, wandern wir
durch die weite, weiße Welt.
...

Was für uns so durchaus zutreffend sein mag, für die meisten Kunden im Supermercado eher nicht, trotzdem hören auch sie beim Einkauf winterliche Melodien von Rolf Zuckowski. So richtig will sich die Weihnachtsstimmung nicht einstellen bei heute 37 Grad. Nicht mal, wenn hier mit künstlichen Tannenbäumen, allerlei Leuchtmitteln, Glitzer und sogar Schneespray versucht wird, ein wenig "winterwonderland-Stimmung" aufkommen zu lassen. "Schneebeglänzte Felder" sind irgendwie ziemlich weit weg bei diesen Temperaturen.
Aber am Montag sind sie ja vielleicht schon da...

Und noch eine kleine Impression des "heutigen" Mondes:

Mittwoch, 17. November 2010

Zum letzten Mal in diesem Jahr...

Laguna Capitan
Heute waren wir zum letzten Mal für dieses Jahr bei einem unserer Lieblingsausflugsziele hier, der Laguna Capitan. Auch wenn sie anderen eher "unheimlich" oder als "gute Kulisse für einen Film über ein missglücktes Naturexperiment" erscheint, finden wir sie eher surreal schön. Ein bisschen unwirklich kommt diese Salzlaguna definitiv rüber, aber das ist ja auch das interessante dort. Naja und, dass man hin darf und spazieren kann - die Auswahl ist ja nicht so groß...
Also noch mal ein paar Eindrücke von dort:Zuerst von der Hinfahrt: Die ersten Fuchsbilder, die ich schießen konnte. Andauernd sieht man hier Füchse, aber meist rennen sie nur über die Straße und sind direkt im Feld verschwunden. Dieser hier lief zwar auch aufs Feld, war jedoch noch gut zu sehen.An der Laguna Capitan waren mal wieder viele Vögel unterwegs - und andere Tiere.
Oben: Vogel
Mitte: Ein kleiner Ausschnitt der Fliegenmassen auf dem Wasser.
Unten: Vogel hat eine Fliege gefangen.Direkt an der Salzlagune standen heute auf einmal die Pferde des Verwalters, beobachteten uns, tranken und planschten.

Zuletzt ein schönes Familienfoto: Die hüpfende Batik-Familie. Da wir nach vielen Versuchen gemerkt haben, dass es auf keinen Fall klappt, alle gleichzeitig in der Luft zu fotografieren - mit Selbstauslöser noch mehr ein Ding der Unmöglichkeit - ist dies eine Collage aus vier Fotos - so ist es doch einfacher...

Sonntag, 14. November 2010

Neues aus der Welt der Reptilien und Amphibien - und Kinder

Wie wir bereits berichteten, lassen sich in letzter Zeit wieder vermehrt Echsen beobachten, was wir sehr interessant finden. Beim Fotografieren ist dabei sehr praktisch, dass diese Tiere sich, wenn sie sich in Gefahr wähnen, nicht immer aus dem Staub - hier eher aus dem Staub in den Staub - machen, sondern auch ganz gerne mal tot stellen. Also einfach stehen bleiben wo sie sind und sich auch nicht bewegen, wenn man mit der Kamera sehr nah an sie herankommt.
Andere hauen jedoch immer sehr schnell ab, was das Fotografieren erschwert - vor allem die schönen bunten. Aber manchmal hat man doch Glück und eine bleibt kurz sitzen, statt sofort im Gebüsch zu verschwinden.
Heute haben wir zum ersten Mal eine Korallenschlange gesehen. Ich habe mich zuerst ziemlich erschrocken, dann aber gemerkt, dass sie tot ist. Im Internet habe ich dann versucht zu erforschen, ob diese Schlangen giftig sind, und herausbekommen, dass es wahrscheinlich nicht so ist. Denn es gibt die richtige Korallenschlange, bei der die schwarzen Streifen von gelben/weißen eingerahmt sind und die falschen, bei denen die gelben/weißen Streifen von schwarzen eingerahmt sind - wie bei der, die wir gesehen haben. Und diese falschen sind nicht giftig. Man kann sich aber wohl nicht ganz sicher sein, ob es nicht trotz der Färbung eine richtige ist - so die Informationen aus dem Netz. Naja, war ja eh tot...wie man sieht...
Und noch was Schönes zum Thema Frösche: Wir hatten ja schon mal einen Frosch in der Zisterne, heute entdeckten wir wieder einen - der ist aber tot! Lecker! Glücklicherweise trinken wir dieses Wasser nicht, kochen damit nicht und putzen uns auch mit anderem Wasser die Zähne... Mal schauen, wie wir den da raus bekommen. Wir sind keine großen Zisternenfans geworden dieses Jahr!

Und dann noch was für die, die lieber Kinderfotos als Echsen und tote Schlangen sehen: Amalia und Lenia spielen Schmetterling/Elfe, nachdem sie sich geschminkt haben.

Montag, 8. November 2010

Nur, weil ich´s so schön finde...

...noch mal ein Beispiel für ein Motiv und zwei Umsetzungen:

Blütenstand einer Kaktee vom Straßenrand. Amalia (rechtes Bild) hat auch noch ein paar Kaktusblätter mitgezeichnet.

(In zwei Wochen schlummern wir schon in Sandkrug in unseren Betten... Wir freuen uns schon so alle und alles wieder zu sehen!)

Samstag, 6. November 2010

Festival de danzas

Vorführung unserer kleinen Tanzmäuse
Am Freitag, 05.11., fand abends die Jahresabschlussvorführung der Tanzschule statt, in der Amalia und Lenia Tanzunterricht haben. In den vergangenen Wochen wurde fleißig geübt. Sie hatten zwei bis drei Mal Tanzstunden in der Woche, Kostüme wurden geplant, gekauft, geliehen... Und Amalia freute sich schon lange und zählte, wie oft sie noch schlafen müsse, bis es endlich so weit sei...
Vollbepackt zogen wir am Samstagabend gegen 19.30 Uhr los - um diese Uhrzeit sollte die Vorführung eigentlich beginnen, aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir die letzten Male, als wir pünktlich eine halbe Stunde früher da waren, ca. eine Stunde warten mussten. Mit der Uhrzeit sieht man es also nicht so genau - dachten wir. Allerdings sind wir wohl noch nicht so ganz hinter das System gestiegen. Denn dieses Mal warteten alle auf uns!
In Hektik und mit Hilfe anderer Mütter wurden Amalia und Lenia bühnenfertig gemacht und nach ein paar Tränen von Lenia konnte es dann auch losgehen.
Die Pre-Ballet-Gruppe mit Amalia und Lenia war - unserer Meinung nach - der Publikumsliebling. Es ist einfach so niedlich, wenn man den Kleinen die Überraschung ansieht, dass so viele Menschen zugucken, sie spontan einfach mal anfangen zu hüpfen, sich auf der Bühne hinsetzen, mitten im Tanz beschließen, dass sie keine Lust mehr haben und gehen oder auch, wenn der Rest der Truppe schon von der Bühne gegangen ist, beschließen, dass man eigentlich noch weiter tanzen will und eben alleine bzw. zu zweit weiter macht... Sie hatten einige Lacher auf ihrer Seite und haben den Abend sehr aufgelockert, der aber auch sonst sehr schön und abwechslungreich war.
Für die Mütter der jüngeren Kinder - vor allem für die von mehr als einem - ist es auch zeimlich stressig, denn zwischen den verschiedenen Tänzen müssen die Kinder sich umziehen bzw. umgezogen werden, ermuntert werden weiter zu machen, davon abgehalten werden spontan auf die Bühne zu laufen usw.
Letztendlich hat aber alles ganz toll geklappt und wir sind mächtig stolz auf unsere beiden Süßen.
Das Foto unten ist eine Collage aus Video-Stills, die den Beginn hinter der Bühne und die verschiedenen Tänze mit unterschiedlicher Kleidung zeigen (Expression Corporal: 3 Tänze, Espanol - Rumba: 1 Tanz, Paragayo: 2 Tänze, Jazz: 1 Tanz - Flintstones, Abschlusstanz von allen).
Da ich mit einer anderen Mutter den Bühnenaufbau gemacht habe, waren wir natürlich - mit Hilfe unserer Männer - auch für den Abbau zuständig und somit erst gegen 22.30 Uhr zu Hause. Die Kinder waren dementsprechend fertig, auch wenn wir sie die Tage zuvor immer länger haben aufbleiben lassen. Aber nach einem relativ "verknatschten" Tag heute haben sie sich hoffentlich morgen wieder gefangen!
Insgesamt war es auf jeden Fall sowohl für uns als auch für die Kinder zwar etwas stressig, aber sehr schön...

Dienstag, 2. November 2010

Aus der Schule II: Bürgschaft 2.0

Mit einer meiner Klassen - Kurs 2B - habe ich im vergangenen halben Jahr ein Projekt gemacht, nämlich die Interpretation von Friedrich Schillers berühmter Ballade "Die Bürgschaft" als Mixform aus Theater und Film. Das ganze kostete viel Arbeit und Freizeit, aber es hat auch viel Freude gemacht. Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu, sodass wir das Ganze in diesem Jahr noch nicht zu Ende bringen können. Die Aufführung wird voraussichtlich Ende Februar bzw. Anfang März stattfinden. Infos zum Projekt gibt es hier (http://buergschaft2-0.blogspot.com/). Und bei youtube gibt es einen trailer zum Film, und zwar hier (http://www.youtube.com/watch?v=GkwBq9l2Afo).

Sonntag, 31. Oktober 2010

Sport

... ist hier im Chaco trotz der Hitze sehr beliebt, vor allem wenn es um Mannschaftssportarten wie Volleyball und Fußball geht. Aber es gibt auch andere Möglichkeiten des Sporttreibens. Amalia & Lenia zeigen hier, was ihnen Spaß macht:
http://www.youtube.com/watch?v=vQy-W2iiVX8
(Holger)

Feedback

Zwar werden auf unserer Seite lediglich zwei regelmäßige Leser angezeigt, aber wir glauben zu wissen (bzw. hoffen ;-)), dass es deutlich mehr sind. Also, ihr habt in den vergangenen Monaten nachlesen können, wie es uns im Chaco ergeht und was wir auf unseren Ausflügen erleben. Nun würden wir uns über euer Feedback freuen - was war interessant, worüber würdet ihr gern mehr erfahren? Schreibt an: lostinthechaco(at)hallo.ms
(Holger)

Samstag, 30. Oktober 2010

Super-Essen auf paraguayisch

Nach nun etwa einem Jahr im Chaco haben wir unsere/habe ich meine Vorliebe für eines der typischen paraguayischen Lebensmittel entdeckt: Chipa, und zwar am besten mit eingelegten Gurken. Zwar haben wir das vorher auch schon immer gegessen, aber erst sein einigen Wochen verzehren wir es regelmäßig - in den vergangenen Tagen sogar fast ausschließlich. Normalerweise gibt es Chipa bzw. Brot mit Gurken als Beilage zum Asado (Grillfleisch), aber es schmeckt auch ohne Letzteres.
Bis auf Weiteres ist unser Super-Essen auf paraguayisch also Chipa mit Gurken! (Super-Essen auf "deutsch" war und ist Fladenbrot mit griechischem Frischkäse, Salat, Feta etc. - ich freue mich schon drauf!) Chipa ist übrigens Brot, in das Käse eingebacken ist, sowie Anis und weitere mir unbekannte Zutaten...
(Holger)

Freitag, 29. Oktober 2010

Nachwuchs!

Aufgrund einiger lauter Nächte und etwas später des wachsenden Bauchumfangs unserer Katze haben wir vermutet, dass unsere Katze Junge bekommt. Das hat sich heute bestätigt.
Irgendwann im Laufe des Vormittags ist unsere Bella Mutter von vier Katzenbabys geworden. Eines davon war jedoch bereits tot, als wir entdeckten, dass die Kleinen da sind.
Den anderen scheint es gut zu gehen. Die Mutter wirkt etwas müde... Was bei einer Vierlingsgeburt bei über 40 Grad kaum anders zu erwarten ist...
Nun hoffen wir, dass die Kleinen gut durchkommen und treffen Vorkehrungen, dass böse fremde Katzen nicht in ihre Nähe kommen können.

(Anke+Holger)

Dienstag, 26. Oktober 2010

Alles blüht und wächst und kreucht und fleucht...

Jetzt, da der Winter hier vorbei ist und es langsam wärmer wird - eigentlich bisher nicht wirklich, denn es war ja auch im Winter tw. sehr heiß und es ist ein für Paraguay ungewöhnlich kalter Oktober... - bzw. es mehr regnet, gibt es große Veränderungen in der Pflanzen- und Tierwelt. Es folgen ein paar Eindrücke aus den letzten Tagen:Nachdem zuerst die Flaschenbäume hellgelb blühten, dann alle Lapachos rosa und anschließend die Paratodos knallgelb, färben jetzt die lilafarben blühenden Jacarandas die Landschaft, die langsam vom Graubraun ins Grüne wechselt.Schneeglöckchen in Paraguay! Nicht ganz... aber verwandt! Viele Wiesen versinken zur Zeit in einem Meer weißer Blüten.Die Vögel sind meist schon fertig mit dem Brüten; hier scheint eine Eule wohl spät dran zu sein. Mitten in Loma Plata im Parque de los Pioneros hat sie ihr Nest im Baum und beobachtet die Menschen von oben, wenn sie vorbei gehen...Auch die Echsen, die eine Zeit lang fast ganz verschwunden waren, sind jetzt wieder häufig anzutreffen. Sowohl in unserem Garten, wo wir auch schon einige kleine Babyechsen beobachten konnten, als auch in Parks oder auf der Straße wie diese Riesenechse - der rote Teju.

Und fehlen dürfen natürlich auch nicht die Spinnen, die zu unserer Freude auch in ihrer Anzahl zunehmen ;-( Hier ein besonders interessantes Exemplar mit 10 (?!) Beinen. Eine Mutanten-Super-Spinne! Bild ist nicht optimal, weil ich "blind" geknipst habe, meine Hände waren zwar an der Kamera, aber ich wollte nicht auch noch meinen Kopf so nah dorthin halten...

(Anke)

Montag, 25. Oktober 2010

WE in ASU

Das letzte Wochenende haben wir in Asunción verbracht.
(Wenn wir das nächste Mal in diese Richtung fahren, befinden wir uns auf dem Heimweg!)
Da die Schreiblust gerade zu wünschen übrig lässt, werde ich mich auf Bilder mit Erklärungen beschränken...Unter tiefen Wolken verließen wir Loma Plata und hofften, dass das Wetter in Asunción so sein würde wie im Internet vorhergesagt: sonnig und warm.Auf dem Weg kamen wir vorbei an überschwemmten Gebieten, woran man sah, dass es hier mehr geregnet haben musste als im Chaco. Außerdem sahen wir unseren ersten freien Tukan. Er überflog uns auf der Ruta, leider war mal wieder der Fotoaparat nicht schnell genug zur Hand.
Im Hotel (oben im Bild: Blumen aus dem Hotelgarten) angekommen, checkten wir erst einmal ein; es war ungewohnt voll, da mehrere Gruppen (u.a. Ärzte und Krankenschwestern von Operation smile) dort wohnten.
Wir waren früh da, also spazierten wir zum Shopping del sol, machten ein paar Besorgungen und waren pünktlich zum Buffet am Abend wieder da... wie immer lecker... Am nächsten Morgen machten wir eine Bootsfahrt in der Bucht von Asunción und fuhren auch ein Stück hinaus auf den Rio Paraguay.
Wir sahen neben herausgeputzten Regierungsgebäuden und dem Hafenbereich auch viel von der anderen Seite Asuncións:An einem Ort, an dem man das Nobelviertel - an der Steilküste mit Blick über die Bucht - vermuten würde, sah man sowohl oben auf den Klippen Häuser und Hütten als auch unten, dort, wo die anderen - von oben - ihren Müll hinunterschmeißen. Allerdings stehen hier keine Häuser...
Wie hier im Bild sah man viele kleine Fischerboote, die auf dem Fluss unterwegs waren.
Die Tour war gut, wir konnten einige neue Eindrücke sammeln. Leider war sie ein wenig kurz. Gerne wären wir bis zum Fluss Pilcomayo gefahren, unser Kapitän drehte jedoch beim Cerro Lambaré - auf dem wir ja auch bereits ein paar Mal waren - um...

Nach einem Kaffee fuhren wir zurück in Hotel, wo wir aßen, uns ausruhten bzw. zeichneten und dann ein Bad im kalten Wasser wagten - jedenfalls die drei, die sich nicht davor gedrückt haben. Allerdings war es Lenia und mir auch etwas zu kalt und so kam es uns ganz gelegen, dass nach einiger Planschzeit die Pools gereinigt werden sollten...Anschließend sind wir in den Park Nu Guazu gefahren, wo die Kinder schön spielen konnten, und ich mal wieder zeichnen. Allerdings schein samstagsnachmittags dort die Zeit zu sein, in der alle Familien, Jogger usw. den Park aufsuchen. Es war noch nie so voll.
Abends haben wir im Shopping gegessen, wir bei Pizza Hut und die Kinder Papas Fritas von Lomilandia.

Am nächsten - späten - Vormittag ging es zurück nach Loma Plata und an manchen Stellen, die zwei Tage vorher nur nass waren, blühten tausende lila Blumen - die natürlich zum Teil gepflückt wurden...

(Anke)

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Vegetarier im Chaco

...nicht unmöglich aber...


Entgegen der Information, die wir zu Anfang hatten, ist es nicht unmöglich, hier als Vegetarier zu überleben (es wäre theoretisch sogar möglich, wenn man keine Sojawadi und Tartexdosen aus Deutschland bekäme, aber das wollen wir in der Praxis gar nicht erst erproben).

Man wird immer relativ fassungslos angeschaut und es fehlt den meisten - noch mehr als in Deutschland - jegliches Verständnis dafür, dass man freiwillig auf Fleisch verzichtet. Denn so kann man ja weder Asado - Grillen - noch Guiso - Fleischeintopf vom Feuer - genießen, und das geht ja gar nicht ;-)

Wir wissen sogar noch von einer weiteren Vegetarierin im Chaco - sie ist allerdings ebenfalls eine Lehrerin aus Deutschland!

Und es gibt zwar immer nur eine begrenzte Auswahl an gutem Gemüse, aber fast immer gibt es hier im Supermarkt SOJAHACKFLEISCH. Und vor Kurzem gab es tatsächlich sogar Bio-Sojawürstchen, -schnitzel und -burger. Warum und für wen, außer uns, wissen wir nicht, aber wir finden es natürlich gut.

Trotzdem freuen wir uns schon sehr auf das Essen in Deutschland, dass wir in ca. 4 1/2 Wochen wieder genießen können...
(Anke)

Amalias vierter Geburtstag

...liegt hinter uns...

Unsere Große hat am Dienstag ihren Geburtstag gefeiert.

Bis 15.30 Uhr nur mit uns und diversen "Skype-Besuchern", dann folgte der Kindergeburtstag, der wie jedes Jahr stressiger ist als geplant... (aber zum Glück haben andere Mamas mitgeholfen, sodass ich nicht im Stress unterging, denn Holger kam erst aus der Schule, als die "Party" schon voll im Gange war).

Wir hatten eine große Hüpfburg ausgeliehen, die auch knapp im schattigeren Teil des Gartens Platz fand. So war es bei der Hitze, die herrschte, überhaupt möglich zu springen...
Insgesamt wurden es - mit unseren - 13 Kinder und bei den Mamas, die blieben, waren noch zwei Babys, so dass es recht voll wurde und wir froh waren, dass das Wetter zuließ, dass draußen und drinnen gefeiert wurde...

Amalia hat - ganz Mädchen - im Prinzessinnenstil (im Bild der Schlosskuchen mit Glitzertürmen und Silberperlenweg) gefeiert, und obwohl zunächst auch nur Mädchen da sein sollten, war es doch in Ordnung, dass drei Brüder mit dabei waren ;-)
(Dass sie in Deutschland auch durchaus mit Jungs gespielt hat, zählt für Amalia nicht als Argument.)
(Anke)

Sonntag, 10. Oktober 2010

Die Kunst...

...ist allgegenwärtig - jedenfalls bei uns zu Hause.
Leider hat die Bildende Kunst sowohl als Unterrichtsfach als auch im sonstigen kulturellen Leben in Loma Plata - und ich glaube auch in ganz Paraguay - einen nicht so hohen Stellenwert.
Aber darum soll es hier nicht gehen.
Die Diashow von meinen Bildern wurde erweitert, unten ein Motiv, das des Öfteren auftaucht. Ich habe eine Bildserie begonnen: "Das Land der Zäune - Paraguay" Was mich als Kunstliebhaberin, Kunstschaffende, Kunstlehrerin und Mutter natürlich besonders erfreut, ist, dass meine Töchter großes Interesse am bildnerischen Schaffen haben. Während Lenia selbstverständlich noch ungegenständlich malt - es sei denn, es ergibt sich zufällig etwas, was sie erkennt - lässt Amalia sich schon durch Gesehenes in der Umwelt und durch meine Bilder inspirieren:
Friedhof in Hanga Roa auf der Osterinsel und ein späteres Kreidebild von Amalia: "Bunter Friedhof" (fotografiert von Oma).

Links Kakteen von mir, rechts die davon inspirierte Buntstiftzeichnung von Amalia.
(Anke)

Freitag, 8. Oktober 2010

Aus der Schule I: DSD u.a.

Das Schuljahr neigt sich dem Ende zu. Die großen Veranstaltungen, wie zum Beispiel das 11. Musische Treffen, sind vorbei, und auch die Prüfungen zum Deutschen Sprachdiplom. Vergleicht man den Verlauf eines Schuljahres am CSLP mit einem Jahr an einer Schule in Deutschland (wir haben ja vor unserem Aufenthalt hier einige Schulen in D. kennen gelernt), so wird ganz deutlich, dass es hier viel mehr außerunterrichtliche Aktivitäten gibt, mit der Folge, dass es schon stressig ist, für die Schüler und die Lehrer, Unterricht, also das "Kerngeschäft", und die anderen Dinge (Sportturniere, Ausstellungen, sonstige Wettbewerbe...) unter einen Hut zu kriegen... Meiner Meinung nach ist das zuviel, sodass ich froh bin, dass es nun ruhiger wird.
Ziemlich arbeitsreich für uns Deutschlehrer hier an der Schule ist das DSD, das Deutsche Sprachdiplom.
Im DSD gibt es vier Prüfungsteile:
- Leseverstehen,
- Hörverstehen,
- schriftliche und
- mündliche Kommunikation.
Die Schüler müssen beim Lese- und Hörverstehen zeigen, dass sie die dargebotenen Texte inhaltlich verstanden haben; bei der schriftlichen Kommunikation ist ein Aufsatz gefragt, und im Rahmen der mündlichen Kommunikation sollen sie ein Referat halten.
Sie werden in der neunten Klasse auf dem DSD-I-Niveau geprüft; am Ende der Oberstufe (Bacillerato) gibt es die DSD-II-Prüfung. Die Stufen folgen der Einteilung von Niveaus nach dem europäischen Referenzrahmen für das Erlernen von Fremdsprachen: von A1 (elementare Sprachverwendung - Anke und ich sind wahrscheinlich in Bezug auf Spanisch noch unter diesem Niveau) bis C2 (die höchste Kompetenzstufe, die nicht jeder deutsche Muttersprachler ereicht). Die DSD-Prüfungen sind Stufenprüfungen, d.h., dass ein Schüler je nach den erreichten Punkten bei der Prüfung entweder eine grundlegende Stufe, die nächsthöhere Stufe erreicht oder auch gar nicht. So gibt es bei DSD-I die Stufen A2 und B1, bei DSD-II die Stufen B2 und C1. Das Nichtbestehen ist hier an der Schule glücklicherweise recht selten, weil die Schüler "Quasi-Muttersprachler" sind aufgrund ihres "Plautdietsch" - dennoch bedeutet das nicht, dass sie sich nicht anstrengen müssen bei der Prüfung. Dies gilt insbesondere für die DSD-II-Prüfung, bei der die Schüler diskursives Denken zeigen müssen (also die Kompetenz, das Für und das Wider einer Sache zu bedenken und zu versprachlichen), und hier treten häufig Schwierigkeiten zutage, weil diese Kompetenz im außerschulischen Kontext einfach nicht gefragt ist. Als Lehrer aus Deutschland bin ich dann auch auf (Denk-) Barrieren gestoßen, deren Existenz mich verwunderte, weil sie bei uns als überholt gelten...
(Holger)

Dienstag, 5. Oktober 2010

Cerro Leon

Die "Osenberge" des paraguayischen Chaco
Am Wochenende haben wir in Begleitung der "BPLK-Familie" aus Filadelfia und eines ortskundigen Paares einen Ausflug zum Cerro Leon gemacht. Einer Hügelkette mitten im Chaco, in einem riesigen Nationalpark.

Die Fahrt war lang und unangenehm, da sie nur über Erdstraßen führte, die von Schlaglöchern zerfressen und extrem staubig war. Aber irgendwann:Die letzten 5km nach scheinbar endloser Fahrt...; ein wenig heruntergekommen - im wahrsten Sinne - wirkt das Schild ja schon. (Als wir zurückfuhren, war es ganz abgefallen.)

Vor uns der Staub des Autos, das voranfährt. Die gesamte Hin- und Rückstrecke riesige Staubwolken, teilweise so dicht, dass man stehen bleiben muss, da man nichts mehr sieht - das macht keinen Spaß... Im Himmel sieht man keine Vögel sondern Heuschrecken, ca. 12cm groß und erschreckend viele. Das lässt einen auf mehr interessante Tiere hoffen - vielleicht sogar etwas anderes als Insekten und Vögel?
Eine Nahaufnahme einer Heuschrecke. Leider habe ich es nicht geschafft, eine fliegende vernünftig zu fotografieren. "Auseinandergefaltet" sind sie nämlich ziemlich bunt und sehen noch interessanter aus.

Endlich da, das Zelt ist aufgebaut, der Spaß kann beginnen. Die Kinder sitzen schon und wühlen in der Erde - juchu.

Hier die zwei, zum Zeltplatz gehörenden, "Wellnessoasen"; die Wellness drumherum wurde mehr genutzt...

Bierchen schmeckte - fast - allen, auch den am Cerro Leon lebenden "Ekelfliegen". Ekelhaft, weil sie erstens so zahlreich sind und zweitens "haften". Einfach wegscheuchen ist nicht, da müssen schon härtere Maßnahmen ergriffen werden, wenn so ein Ding auf der Hand, in den Haaren o.a. sitzt...

Vom Weg auf den Berg konnten wir auch unseren Zeltplatz sehen - mitten im Busch. Außer einer kleinen Echse und den ständig präsenten Papageien und Raubvögeln hielt sich jedoch die Tierwelt vor uns verborgen. Dafür konnten wir sehr viele schöne Kakteenarten, von denen auch einige blühten, sehen - das hat je nach Person mehr oder weniger Begeisterung ausgelöst ;-)

Abends gab es wieder Feuerchen - drei - im Vordergrund sieht man den Guiso-Topf mit den Kartoffeln drin, die auch bei den Fleischessern gut ankamen. (Daneben die Aluschale mit lecker Sojawadi - dank an Jörg und Matze! - die nicht so gut ankamen, jedenfalls schien das Interesse nicht so groß zu sein, und die, die probiert haben, haben nicht mehr verlangt ;-))
Am Abend haben wir dann auch Tiere gehört, aber nicht gesehen: Fledermäuse flogen die ganze Zeit über uns herum.
Für uns relativ früh, für die Kinder relativ spät ging es ins Bett. Holger und Amalia haben ganz gut geschlafen, Lenia etwas unruhig - wie immer, wenn sie nicht in ihrem eigenen Bett liegt - und ich mal wieder weniger. Dafür habe ich die diversen Tiere gehört, die ums Zelt schlichen. Ich hätte ja gerne gewusst, was es war, wollte aber nicht raus in die Dunkelheit... zu Tieren von denen ich nicht weiß, welche es sind, in einer Gegend, in der es Pumas und Jaguare gibt...
Einmal meine ich ein Grunzen gehört zu haben, das waren also wohl Wildschweine, sonst weiß ich es nicht. Die daneben gefallenen Kartoffelscheiben und die abgegessenen Knochen waren jedenfalls morgens nicht mehr da.
Ich war froh, als es langsam hell wurde...

Wenn der Hut sitzt, kann der Tag beginnen...

...bzw. nach einem anständigen Kaffee/Kakao.
Nach dem Frühstück sind alle noch ein wenig "umhergezogen", dann haben wir zusammengebaut und -geräumt und haben uns, mit einem Zwischenstopp an einem Wasserloch mit Jabirus, Ibissen, Chahas usw., auf den Heimweg gemacht.

Auf dem Rückweg kreuzten Gauchos mit einer großen Rinderherde die Straße...

Irgendwann trennten wir uns von unseren Mitreisenden; sie schlugen den Weg nach Filadelfia ein, wir fuhren nach Loma Plata. Kurz zuvor hatten wir unseren ersten Fuchs auf der "Reise" gesehen und dann zwischen Filadelfia und Loma Plata sprang/rannte ein Ozelot über die Straße - die Kamera war natürlich nicht schnell genug draußen. Merke: um Wildkatzen zu sehen muss man nicht 300km weit weg fahren, sondern zwischen den Orten hin und her, da haben wir zumindest mehr Glück....
(Anke)