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Familie VOS schrieb aus dem paraguayischen Chaco, 2010-2011.



Dienstag, 5. Oktober 2010

Cerro Leon

Die "Osenberge" des paraguayischen Chaco
Am Wochenende haben wir in Begleitung der "BPLK-Familie" aus Filadelfia und eines ortskundigen Paares einen Ausflug zum Cerro Leon gemacht. Einer Hügelkette mitten im Chaco, in einem riesigen Nationalpark.

Die Fahrt war lang und unangenehm, da sie nur über Erdstraßen führte, die von Schlaglöchern zerfressen und extrem staubig war. Aber irgendwann:Die letzten 5km nach scheinbar endloser Fahrt...; ein wenig heruntergekommen - im wahrsten Sinne - wirkt das Schild ja schon. (Als wir zurückfuhren, war es ganz abgefallen.)

Vor uns der Staub des Autos, das voranfährt. Die gesamte Hin- und Rückstrecke riesige Staubwolken, teilweise so dicht, dass man stehen bleiben muss, da man nichts mehr sieht - das macht keinen Spaß... Im Himmel sieht man keine Vögel sondern Heuschrecken, ca. 12cm groß und erschreckend viele. Das lässt einen auf mehr interessante Tiere hoffen - vielleicht sogar etwas anderes als Insekten und Vögel?
Eine Nahaufnahme einer Heuschrecke. Leider habe ich es nicht geschafft, eine fliegende vernünftig zu fotografieren. "Auseinandergefaltet" sind sie nämlich ziemlich bunt und sehen noch interessanter aus.

Endlich da, das Zelt ist aufgebaut, der Spaß kann beginnen. Die Kinder sitzen schon und wühlen in der Erde - juchu.

Hier die zwei, zum Zeltplatz gehörenden, "Wellnessoasen"; die Wellness drumherum wurde mehr genutzt...

Bierchen schmeckte - fast - allen, auch den am Cerro Leon lebenden "Ekelfliegen". Ekelhaft, weil sie erstens so zahlreich sind und zweitens "haften". Einfach wegscheuchen ist nicht, da müssen schon härtere Maßnahmen ergriffen werden, wenn so ein Ding auf der Hand, in den Haaren o.a. sitzt...

Vom Weg auf den Berg konnten wir auch unseren Zeltplatz sehen - mitten im Busch. Außer einer kleinen Echse und den ständig präsenten Papageien und Raubvögeln hielt sich jedoch die Tierwelt vor uns verborgen. Dafür konnten wir sehr viele schöne Kakteenarten, von denen auch einige blühten, sehen - das hat je nach Person mehr oder weniger Begeisterung ausgelöst ;-)

Abends gab es wieder Feuerchen - drei - im Vordergrund sieht man den Guiso-Topf mit den Kartoffeln drin, die auch bei den Fleischessern gut ankamen. (Daneben die Aluschale mit lecker Sojawadi - dank an Jörg und Matze! - die nicht so gut ankamen, jedenfalls schien das Interesse nicht so groß zu sein, und die, die probiert haben, haben nicht mehr verlangt ;-))
Am Abend haben wir dann auch Tiere gehört, aber nicht gesehen: Fledermäuse flogen die ganze Zeit über uns herum.
Für uns relativ früh, für die Kinder relativ spät ging es ins Bett. Holger und Amalia haben ganz gut geschlafen, Lenia etwas unruhig - wie immer, wenn sie nicht in ihrem eigenen Bett liegt - und ich mal wieder weniger. Dafür habe ich die diversen Tiere gehört, die ums Zelt schlichen. Ich hätte ja gerne gewusst, was es war, wollte aber nicht raus in die Dunkelheit... zu Tieren von denen ich nicht weiß, welche es sind, in einer Gegend, in der es Pumas und Jaguare gibt...
Einmal meine ich ein Grunzen gehört zu haben, das waren also wohl Wildschweine, sonst weiß ich es nicht. Die daneben gefallenen Kartoffelscheiben und die abgegessenen Knochen waren jedenfalls morgens nicht mehr da.
Ich war froh, als es langsam hell wurde...

Wenn der Hut sitzt, kann der Tag beginnen...

...bzw. nach einem anständigen Kaffee/Kakao.
Nach dem Frühstück sind alle noch ein wenig "umhergezogen", dann haben wir zusammengebaut und -geräumt und haben uns, mit einem Zwischenstopp an einem Wasserloch mit Jabirus, Ibissen, Chahas usw., auf den Heimweg gemacht.

Auf dem Rückweg kreuzten Gauchos mit einer großen Rinderherde die Straße...

Irgendwann trennten wir uns von unseren Mitreisenden; sie schlugen den Weg nach Filadelfia ein, wir fuhren nach Loma Plata. Kurz zuvor hatten wir unseren ersten Fuchs auf der "Reise" gesehen und dann zwischen Filadelfia und Loma Plata sprang/rannte ein Ozelot über die Straße - die Kamera war natürlich nicht schnell genug draußen. Merke: um Wildkatzen zu sehen muss man nicht 300km weit weg fahren, sondern zwischen den Orten hin und her, da haben wir zumindest mehr Glück....
(Anke)

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