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Familie VOS schrieb aus dem paraguayischen Chaco, 2010-2011.



Dienstag, 31. August 2010

Regen usw.

Manchmal ist manana doch morgen!
Entgegen unseren Erwartungen/Befürchtungen hat es tatsächlich geregnet. Und zwar - wie hier üblich - wie aus Eimern.
Da unsere Hauptzisterne ja kaputt ist, haben wir alle vier das Wasser, das dort gesammelt wurde, abgefangen und in die kleinere Zisterne gebracht, damit auch ja nichts verloren geht. Die Auffangbehälter unterschieden sich geringfügig in ihrer Größe...
Und dann noch verschiedene Nachträge als kurze (Bild-)Notiz:
Noch vor dem großen Regen haben wir Lenias zweiten Geburtstag gefeiert. - Die Dekoration ist für hiesige Verhältnisse sehr sehr gering - obwohl nicht alles im Bild ist. Wie wir gehört haben, sollen noch einige Pakete auf dem Weg sein, die alle Mitte Juli abgeschickt wurden - ich sag´nur manana... Der Winter in Paraguay ist mit zeitweiligen 35 Grad für Deutsche relativ warm, was uns veranlasst hat, ein Planschbecken zu kaufen, damit die Kinder überhaupt draußen spielen können. - Sie sind begeistert... (Hier bei der "Fütterung" der "Mimamaum" und des "unicorno" von der Expo.) Da es im Sommer auch gerne mal 45 Grad warm wird, wird es sicher des Öfteren zum Einsatz kommen.
Amalia hatte ihre zweite Tanzvorführung. Seit sie davon wusste, hat sie darauf gewartet und war ganz begeistert bei der Sache. Die Musik war leider ein wenig chaotisch, aber - zumindest - die Preballett-Gruppe hatte trotzdem ihren Spaß.

Wie wir bereits berichteten, können wir auf dem Land einer Kollegin auch reiten. Holger ist nicht weniger begeistert als Amalia und scheint einem manchmal wie ein "Natural born Gaucho".

(Anke)

Samstag, 28. August 2010

Wasser

Wann regnet es wieder?
Laut Vorhersagen soll es morgen wieder regnen - auf Spanisch "manana". Allerdings haben wir gelernt, dass "manana" nicht zwangsläufig "morgen" bedeutet, und auch nicht "so schnell wie möglich" - es heißt eher so etwas wie "wir machen das mal", "demnächst", "eventuell", "später" oder "vielleicht". Es wäre also ganz gut, wenn es eventuell morgen oder auch an einem anderen Tag in nicht allzu ferner Zukunft vielleicht Regnen könnte, aber auch nur wenn es nicht allzu viele Umstände macht, okay? - Ok, manana....
Das letzte Mal hat es während unserer Argentinien-Reise kurz geregnet, und seitdem fiel kein Tropfen - fast ein Monat.
Dazu kommt, dass wir seit einer Woche wissen, dass unsere große Hauptzisterne kaputt, also undicht, ist. Der Hofmeister der Schule, der auch für unser Haus, weil im Schulbesitz, zuständig ist, eilte zur Rettung und richtete alles so ein, dass wir unsere kleinere zweite Zisterne nutzen können. Das birgt eine gute und eine nicht so gute Sache mit sich - die gute: Wir haben Wasser - die schlechte: Es stinkt. Ich habe bereits Unmengen an Chlortabletten zugeführt, aber sie bringen keine wirkliche Besserung. (Glücklicherweise kaufen wir unser Trinkwasser, aber mit dem Stinkewasser zu duschen oder die Zähne zu putzen hinterlässt kein richtig sauberes Gefühl.) - Deshalb warten wir auf Regen!
Das Ganze zeigt uns aber mal wieder, dass es Dinge gibt, die in D. selbstverständlich sind, in anderen Teilen der Welt aber ganz und gar nicht.
(Holger)

Montag, 23. August 2010

Nachruf für Edward

Edward "Grieg" 14.07.-22.08.2010




Gestern Abend wurde unser kleiner Edward von der bösen großen Katze, die unsere Bella schon seit geraumer Zeit "tyrannisiert", getötet... Wir werden keine weitere kleine Katze mehr aufnehmen.


(Anke)

Sonntag, 22. August 2010

Expo Trebol

Der Höhepunkt des Jahres im Chaco
Die gesamte letzte Woche war wieder eine Expo mit Rodeo hier im Chaco, diesmal direkt bei Loma Plata.

Wir haben uns das natürlich auch nicht entgehen lassen und festgestellt, dass der Unterhaltungswert des Kälberfangens für uns persönlich nicht so groß und vor allem nicht so belustigend ist, wie für andere.
Außer den Shows gab es noch Tiere und Aussteller zu beschauen, Essensbuden und diverse "Shopping-Möglichkeiten": Aufblastiere für die Kinder, Pflanzen für mich und ein Metallica-T-Shirt für Holger.



(Anke)

Ein Junge!

Wir haben wieder Familienzuwachs bekommen.
Bellas Halbbruder - weil definitiv von einem anderen Vater - ist zu uns gezogen. Wir nannten ihn ganz kitschig und trivial: Edward. Lenia gab ihm dann noch einen Nachnamen: Grieg.
Der Kleine fühlt sich ganz wohl, wird ab und zu von seiner großen Schwester angefaucht und man muss immer aufpassen, nicht auf ihn zu treten, da er sehr gerne mit Füßen kämpft... Was vor allem Amalia und Lenia nicht immer witzig finden, da die Krallen und Zähne ziemlich spitz sind.
(Anke)

Dienstag, 17. August 2010

Unser Winter...

...in Südamerika sah so aus:
Und hier ein Nachtrag zu unserem Trip nach Buenos Aires; diese verblüffend echt aussehende Fotomontage wurde uns auf unserer Bus-Stadtrundfahrt offeriert ;-)

(Anke & Holger)

Sonntag, 15. August 2010

Die kleinen Dinge...

...sind es, die wir hier zu schätzen lernen. Dinge, deren Selbstverständlichkeit hier in Frage gestellt wird.
Zum Beispiel heute. Den ganzen Tag hatten wir keine Elektrizität. Kurz nach sieben Uhr morgens war der Tag also schon gelaufen, so ohne funktionierende elektrische Heizungen, ohne Kaffeemaschine...
Unsere Wasserpumpe, die letzte Woche erst repariert wurde, funktioniert auch nicht ohne Strom, sodass wir recht schnell kein fließendes Wasser mehr hatten. Da freuten wir uns über unser gekauftes Wasser - und über unseren Gasherd, mit dem wir schon oft unzufrieden waren, weil er ja kein Umluft hat, was beim Pizzabacken eher hinderlich ist, es aber glücklicherweise nicht unmöglich macht ;-)
Und so freuen wir uns, nachdem wir den Tag ohne Elektrizität verbracht haben (mal abgesehen von jener im Notebook-Akku), dass wir sie jetzt, am Abend, wieder haben; dass wir Licht haben, dass das Wasser wieder ins Haus gepumpt wird... Alles Dinge, die für nicht wenige Menschen hier in Paraguay eben NICHT selbstverständlich sind.
Ach ja, noch eine Sache, über die wir uns freuen: Duschen, ohne einen elektrischen Schlag zu bekommen ;-)
(Holger)

Sonntag, 1. August 2010

Buenos Aires

Schöner Kurztrip mit unschönem Ende
Am Dienstagnachmitag haben wir uns nach zwei Unterrichtstagen wieder auf den Weg in Richtung Asuncion gemacht.
Am Mittwochmorgen brachten wir dann zuerst Mama/Ruth/Oma zum Flughafen, die trotz ihrer mittlerweile guten Flugerfahrung etwas nervös war - v.a. wegen des Umsteigens in Paris. Dann sind wir wieder zum Portal um gegen Mittag wieder in Richtung Aeropuerto zu fahren, wo wir uns mit Deutschkollegen trafen, um gemeinsam nach Buenos Aires (Argentinien) aufzubrechen, wo ein internationaler Deutschlehrerkongress (Argentinien, Paraguay, Uruguay) tagen sollte.
Deutschlehrerkongress
Der Workshop, den ich mit einer Kollegin, die ebenfalls aus Deutschland stammt, hielt, verlief ganz gut und kam, glaube ich, ebenso an. Ansonsten gab es Vorträge und zahlreiche weitere Workshops zum Deutschunterricht, die interessant waren.
Buenos Aires
Es gab aber auch noch Zeit, die Stadt zu erkunden. Buenos Aires ist eine Mega-Stadt, die mit Umgebung 13 Mio. Einwohner zählt. (Buenos Aires ist 203 Quadratkilometer groß - Rapa Nui hat im Vergleich dazu 180.) Wir haben uns den berühmten Obelisken, den Plaza de Mayo, die breiteste Straße der Welt, die 9 de Julio, das Viertel La Boca und noch viele weitere Dinge angeschaut. (Übrigens: Die Diaschauen zu Buenos Aires sowie zu Santiago de Chile und zu Rapa Nui kommen bald!)
Die Kinder und ich (Anke) konnten noch ein wenig mehr von der Stadt sehen. Gleich am ersten Tag sind wir morgens mit dem Taxi zum Zoologico und mittags - durch das Gedränge, denn es waren Ferien in der Stadt - wieder zurück. Ich muss sagen, ich fühlte mich ziemlich mutig, alleine mit den Kindern durch Buenos Aires zu ziehen. Nachmittags sind wir ein wenig in der Gegend herumgelaufen und waren auf einem Spielplatz in der Nähe.

Abends waren wir immer in einem Shoppingcenter in der Nähe essen, das in seiner prunkvollen Machart die uns bekannten Shoppings in Deutschland übertrifft. Hier gab es neben zahlreichen anderen Restaurants auch ein Subway, leider ohne Veggie Patty ;-( War aber trotzdem gut...

Der nächste Tag war leider sehr verregnet, sodass wir den Vormittag fast nur im Hotel verbrachten. Nachmittags haben wir eine Stadttour mit dem Bus gemacht (wie oben bereits beschrieben, Bild unten "La Boca"). Auf dem Bus stand zwar, es sei die beste Tour der Stadt, aber wir sind uns da nicht so sicher. War aber ganz nett.Am letzten Tag sind wir morgens in Richtung Hafen/Yachthafen gelaufen - das Hotel lag sehr schön zentral.Leider stellte sich die auf der Karte als Park dargestellte Grünfläche als Gras um Straßenbahngleise heraus. Also gingen wir nur lange spazieren und dann wieder zum Spielplatz.

Am Nachmittag wollten wir noch einmal eine Bustour machen, da das Wetter sehr schön war diesmal mit einem Bus, der oben offen ist. Leider wurde nur die Tour angeboten, die wir bereits gemacht hatten. Also entschieden wir uns für Spielplatz, Taxi zum Museo de las Bellas Artes und die dortige Umgebung...

Verspätet - verschoben - verarscht: Rückflug

Am Samstag machten wir uns kurz nach 18 Uhr auf den Weg zum Flughafen; der Flug war für etwa halb zehn abends geplant. Dort angekommen, erfuhren wir, dass sich der Flug nach Asunción verspäten würde. Nach fünf weiteren Aufschüben - es war mittlerweile 2:30 Uhr - gab man uns unser Gepäck zurück und bot ein Hotel an. Wir entschieden uns dagegen und blieben im Flughafen; der nächste Flug war für 7:00 Uhr angesetzt, was bedeutet hätte, dass wir etwa eine Stunde im Hotel hätten schlafen können. Das lohnte sich also nicht. Im Großen und Ganzen war das, was uns die Fluglinie Aerolineas Argentinas dort an "Service" bot, eine Farce. Zwar gab es kostenlos Essen & Trinken und nach einigem Nachfragen auch Decken für die Kinder zum Schlafen, aber wir mussten doppelt einchecken, Formulare doppelt schreiben etc., und der Sicherheitsmensch zeigte sich alles andere als zuvorkommend oder freundlich, da er sich daran störte, dass die Kinder hinter einem Schmuckladen auf dem Boden schliefen - dies würde den Verkauf stören. Wenn es sich künftig irgendwie vermeiden lässt, fliegen wir nicht mehr mit der genannten Fluglinie. Schließlich - nach 12 Stunden Warten - ging der Flieger nach Asunción. Die dafür Zuständigen wussten offenbar, dass der Flug wegen Personalmangels nicht starten konnte. Man fragt sich: Warum wurden die Passagiere nicht früher informiert? Anstatt im Flughafen zu warten, wären wir dann im Hotel geblieben, in dem wir noch eine Nacht hätten bleiben können.

Krokodile an der Ruta
Auf der Transchaco zu fahren war diesmal noch ermüdender als sonst, sodass wir uns mit Fahren abwechseln mussten. Trotz der Müdigkeit war Anke aufmerksam und erspähte am Straßenrand bei einem großen Wasserloch eine große Gruppe von Krokodilen - glücklicherweise waren die 16 (oder mehr?) Tiere weit weg.
(Anke & Holger)