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Familie VOS schrieb aus dem paraguayischen Chaco, 2010-2011.



Dienstag, 16. Februar 2010

Reiten und allerlei Getier

Einladung auf die Fenz
Viele in Loma Plata besitzen, neben ihrem Haus im Ort, ein Stück Land weiter außerhalb, auf dem Vieh lebt. So auch eine Kollegin von der Schule, die uns einlud mit ihr und ihrer Familie den Sonntagnachmittag auf ihrer Fenz zu verbringen, auf der sie nicht nur Rinder haben sondern auch zwei Pferde, auf denen die Kinder dann reiten könnten.
Es regnete nicht, also konnten wir los. Und nach ca. 25 Kilometern Geradeausfahren und einer Nanduherde waren wir da.
Erst einmal gab es Kuchen, diesmal hatten wir Klappstühle dabei – die bringt man hier immer mit, damit es ohne viel Aufwand ein größeres Zusammensein werden kann. Nach Kuchen und Terere sind die Kinder dann zu den Töchtern (beide 13) unserer Kollegin auf die Pferde und uns vorausgeritten.

Neben riesigen Kakteenbäumen und piependen Fröschen (Video) gab es allerlei Spuren und Löcher – von gelben Maulwürfen und Gürteltieren, in denen aber auch Klapperschlangen leben – und kleines Getier. Und irgendwie habe ich das Gefühl fast alle kleinen Tiere hier beißen oder pieksen oder verspritzen irgendwelche giftigen Flüssigkeiten –bei manchen muss man auch gar nicht ins Krankenhaus ;-) Aber, obwohl wir durch hohes Gras usw. gelaufen sind, was wir alleine sicher nicht gemacht hätten, haben wir nicht mal einen Mückenstich bekommen.
Amalia wollte irgendwann lieber mit mir reiten, also bin ich mit den Kindern auf das – hochschwangere – Pferd gestiegen. Uns wurde versichert, der Tierarzt hätte gesagt, das sei in Ordnung. Nachdem das Pferd aber mit beiden Vorderbeinen in besagte Löcher einsackte und in die Knie ging, wollte ich dann doch lieber runter. Nicht dass es von Klapperschlangen gebissen, ca. 2 Kilometer von den Autos entfernt, das Fohlen bekommt und Amalia und ich liegen irgendwie drunter (Lenia war bereits abgestiegen). Aber es ist nichts passiert. Nachdem wir aus dem hohen Gras raus waren, sind wir abgestiegen – Amalia taten auch die Beine weh.
Also sind wir weiter spaziert, vorbei an den Wassertümpeln, in denen man, wenn sie gerade nicht so grün sind, auch schwimmen kann. Denn die Kaimane darin beißen nicht… Eine der Töchter warf ein, dass sie, seit sie einen Kaiman dort hat schwimmen sehen nicht mehr in dem Wasser war. Also ich für meinen Teil kann das durchaus nachvollziehen! So sind wir weiter über das schöne Land der Familie, während die Sonne immer tiefer sank. Wir haben weitere interessante Spuren gesichtet, erfahren, dass paraguayanische Rinder genauso neugierig sind wie deutsche und viele Fotos gemacht. Die Kinder – unsere – waren am Schluss ziemlich fertig, es war auch echt lang und sie waren beide nicht ganz fit, außerdem haben wir Lenias Schnuller im Auto vergessen. Aber Amalia konnte mit einem tollen großen weiß-rosa Schneckenhaus bei Laune gehalten werden und Lenia mit Schokolade… ganz der Vater… also Lenia. Zurück bei der „Scheune/Verladestation“ angekommen, konnten wir noch mal ein Gürteltier direkt aus der Nähe sehen, das die Töchter gefangen haben. Es hatte jedoch große Angst und sie haben es schnell wieder runter gesetzt.
Es war wirklich ein sehr schöner Nachmittag und Abend mit sehr netten Menschen und wir haben das Land ein bisschen näher kennen gelernt.
Auf der Rückfahrt waren wir von Gewittern umringt (hier gewittert es viel und heftig zur Zeit). Ich habe einmal in einer Wolkenfront ca. eine Minute Blitze gezählt: 26 Stück!
Was man auch schön zählen kann sind Vogelspinnen auf der Straße. Eventuell noch differenziert: insgesamt und „hab ich erwischt“. (Wenn man Spinnen nachts bei 80kmh auf der Straße deutlich erkennt, sind sie zu groß!)
Wir waren alle vier froh, als wir zu Hause waren, und die Kinder gegen halb zehn im Bett.

Mehr Fotos gibt es in der zugehörigen Diaschau.
(Anke)

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