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Familie VOS schrieb aus dem paraguayischen Chaco, 2010-2011.



Sonntag, 25. Juli 2010

Winterferien, Teil 2

Rapa Nui - Santiago - Asunción
Sonntag, 18.07.
Auf der Osterinsel (spanisch: Isla de Pascua) ist alles ein wenig später, Frühstück z.B. gibt es im Hotel ab 8:30 Uhr; wenn man bedenkt, dass es dann in Loma Plata schon 10:30 Uhr ist, sehr spät! Aber wir hatten noch Muffins vom Hinweg und konnten die Zeit überbrücken.
Um 9:40 Uhr sollte es dann losgehen. Mit dem Tourveranstalter Kia-Koe machten wir eine Bustagestour zu unterschiedlichen sehenswerten Orten auf der Insel. Was wir gar nicht wussten, ist, dass die Moais - die Steinfiguren, wofür die Insel berühmt ist - auf der ganzen Insel zu finden sind, die meisten davon umgestürzt. Dies deshalb, weil die sich bekämpfenden Clans der Rapa Nui in der Vergangenheit die Moais der anderen Gruppen gestürzt haben, um ihnen so die Moral, Schutz usw. zu nehmen. Die Tour fand auf Spanisch und Englisch statt und es war eine sehr gemischte und sehr nette Gruppe.
Wir besuchten Vaihu, wo wir die ersten umgestürzten Moais sahen.
In Ahu Akahanga gab es weitere Moais, eine alte Höhle, Hausreste in Bootsform und Touristenmassen (zwischenzeitlich 6 Busse und einige Autos).
Danach ging es weiter zum Vulkan Rano Raraku, der "Moai-Fabrik", den wir zum Teil bestiegen, was vor allem wegen des zusaätzlichen Kindergewichtes ziemlich anstrengend war.
Nach dem Mittagessen am Fuß des Vulkans ging es weiter nach Ahu Tongariki, wo die dort befindlichen 15 Moais restauriert, d. h. wieder aufgestellt, wurden. Anschließend folgte die Besichtigung eines Magnetsteins bei Ahu Te Pito Kura - ich konnte leider nicht mit, denn Lenia ist auf meinem Arm eingeschlafen; wir sind also im Bus geblieben.

Danach ging es (endlich) zum Anakena-Strand - darauf hatte sich Amalia schon den ganzen Tag gefreut. Da wir aber keine Badesachen dabei hatten, durfte sie nur mit den Füßen ins Wasser, was sie sehr blöd fand. Natürlich waren beide Kinder nachher fast komplett nass und mussten die Wechselsachen anbekommen.
Abends gingen wir noch essen und die Kinder waren froh, als sie nach dem anstrengenden Tag ins Bett kamen.

Montag, 19.07.
Nach dem Frühstück im Hotel wurden wir wieder vom Bus abgeholt, mit fast der gleichen Gruppe wie am Tag zuvor.
Da es ziemlich regnerisch aussah, fuhren wir zuerst nach Orongo, einem restaurierten alten "Dorf", von dem aus der Vogelmannkult der Rapa Nui ausging.
Hier sahen wir - wie jeden Tag mehrmals - mal wieder wunderschöne Regenbögen... An diesem Ort zeigte sich auch mal wieder die Nettigkeit unserer Gruppe; es war sehr windig und kühl und wir hatten die Mützen der Kinder vergessen. Eine Frau gab uns einen großen Schal, um Lenia darin einzuwickeln und andere boten uns Mützen für Amalia an - die wollte aber lieber Omas Halstuch so um den Kopf gebunden haben wie Lenia den Schal...
Das Dorf liegt am Krater des Vulkans Rano Kau, den wir auch besichtigten und von dessen Abhang man auch auf den Ort Hanga Roa eine schöne Aussicht hat.
Weiter ging es zu Vinapu, wo man speziell bearbeitete Steine sehen kann; allerdings konnten nur Amalia und ich diese betrachten, da Lenia auf Holgers Arm schlief und Oma am Fenster daneben saß und nicht vorbeigekommen wäre, ohne Lenia zu wecken.

Auch den nächsten Programmpunkt Cueva Ana Kai Tangata konnten nur Amalia und ich mit besichtigen, diese zum Meer hin offene Höhle mit Deckenmalereien war aber so beeindruckend, dass wir beide sofort beschlossen, noch einmal zu fünft dort hin zu gehen.
Danach war Mittagspause, wir holten uns Snacks im Supermarkt und aßen im Hotel, die Kinder schliefen bzw. ruhten sich aus und um 15 Uhr ging es zur zweiten Halbtagestour los.
Bei Ahu Akivi sahen wir die einzigen Moais, die zum Meer blicken (und nicht, wie die anderen, ins Landesinnere), und hinter ihrem Rücken das alte "Krematorium", in dem die weniger bedeutenden verstorbenen Rapa Nui früher verbrannt wurden. Die Clanführer, die nach ihrem Tod auch einen Moai errichtet bekamen, wurden in Bananenblätter gehüllt und bei den Ahus "getrocknet".
Danach besuchten wir eine große Höhle - Tepahu - , die noch nicht komplett erforscht, aber schon in den Anfängen sehr beeindruckend war.
Am Abend gingen wir wieder Essen; Holger und ich bestellten uns Pizza und waren ein wenig überrascht, als wir ein Viertel Pizza bekamen; wir bestellten uns noch Empanadas und stellten fest, dass Napolitana auf der Osterinsel wohl mit Schinken ist... Also holten wir uns noch Teilchen im Supermarkt…

Dienstag, 20.07.
Der erste Tag auf eigene Faust. Nach dem Frühstück ging es los, zuerst besuchten wir noch einmal Cueva Ana Kai Tangata, die Höhle, die bisher nur Amalia und ich gesehen haben und die direkt am Ort liegt, danach wir kauften wir Essen im Supermarkt und machten uns dann auf den weiteren Weg.
Der nächste Stopp war Ahu Akahanga, wo wir schon bei der Tagestour waren, hier kletterten wir auch runter zum Wasser, um zu fotografieren bzw. Steine ins Wasser zu werfen (wer was machte, dürfte klar sein).Ein Einheimischer, der an den Klippen geangelt hatte, sprach uns an und zeigte den Kindern – und uns – seinen Fang (Mittagessen für seine Familie, die am Eingang zu der heiligen Stätte einen Souvenirstand hat) und wie er angelt: Er benutzte ein Stück Rohr mit Angelschnur, an der gekautes Brot und ein Stück Hühnchen hängen.
Weiter ging es zum Mittagsstopp, wir fuhren in einen der zahlreichen kleinen Wege, die von der Straße ab direkt an die Küste führen, und hielten da an der Klippe an. In einem ausgewaschenen Lavabecken aßen wir Empanadas und Tartas. Danach kletterten Holger und ich an der Klippe und die Kinder bauten mit den Lavasteinen, während Oma aufpasste, dass sie nicht zu nah an die Klippe kamen. Anschließend sind wir in Richtung Anakena-Strand. Dieses Mal hatten wir unsere Badesachen dabei und Amalia, Holger und ich gingen schwimmen. Zuerst war es ziemlich kühl – jedenfalls für Holger und mich, Amalia hat sich sofort ins Wasser geschmissen – aber man gewöhnte sich schnell an die Temperatur und dann war es wirklich schön.
Lenia, die nicht ins Wasser wollte, spielte im Sand und Mama, die ihre Schwimmsachen vergessen hat, passte auf, das der Sand von Lenia nur in den Schuhen und nicht in den diversen Fototaschen landete, bevor auch sie zumindest mit den Füßen ins Wasser ging.

Den Sonnenuntergang wollten wir uns bei den 15 Moais anschauen, leider war er auf der fotografisch falschen Seite – dumm gelaufen. Aber gelohnt hat es sich trotzdem, denn statt Sonnenuntergang bekamen wir Regenbögen und den Mond.
Auf dem Rückweg haben wir uns doch tatsächlich verfahren – bei der Inselgröße eigentlich unmöglich – sodass die Kinder, als wir im Hotel ankamen, schon schliefen.

Mittwoch, 21.07.
Morgens stand vor dem Frühstück Sonnenaufgang bei Tahai Kote Riku einer alten Siedlung mit Moais direkt bei Hanga Roa auf dem Programm, leider war der Sonnenaufgang wieder an der fotografisch falschen Seite – man hätte das Ganze umgekehrt machen sollen…
Nach dem Frühstück im Hotel waren wir shoppen. Wir durchforsteten diverse Andenkenläden und fanden allerlei schöne Dinge. Das Museum haben wir leider nicht mehr gefunden. Aber es war mittlerweile auch schon später geworden und wir konnten Mittagessen. Das Warten überbrückten die Kinder und ich mit Zeichnen. Anschließend sind wir zum Hotel und von dort aus mit dem Mietauto zum Playa Ovahe, wo wir am Tag zuvor schon einen kurzen Stopp eingelegt hatten. Geplant war, an der Klippe entlang dem Weg zu folgen, um zu einer schönen Steinformation, die man von Weitem sehen konnte, zu gelangen. Leider machte Mama wegen des Gefahrenschildes bezüglich Klippenabbruch und des immer stärker werdenden Regens nicht mit. Also ging ich mit ihr und den Kindern zurück, während Holger schnell bis zu der Stelle weiterging.
Als er zurück war, fuhren wir weiter, hielten an einer anderen Küstenstelle um zu picknicken, aber auch da ging es mit dem Regen weiter.
Direkt in der Nähe der 15 Moais schlug Holger vor, noch einmal unser Glück zu versuchen, und wir fanden eine wunderschöne Stelle mit Lavaformationen, die ins Meer reichten, kleinen Becken, in die die Kinder Steine werfen konnten und wo Holger und ich uns fotografisch „austoben“ konnten. In den Lavabecken waren neben Fischen, Seeigeln und Krebsen auch Korallen zu finden.
Den letzten Abend wollten wir noch einmal schön Essen gehen und suchten uns ein Restaurant, das am Ende der Hauptstraße lag; wir ärgerten uns, es nicht früher entdeckt zu haben, denn es war superlecker.

Donnerstag, 22.07.
Ungewöhnlich früh, um 8 Uhr, haben wir gefrühstückt und wurden im Anschluss zum Flughafen gebracht. Zum Abschluss haben wir noch einmal zwei Regenbögen auf einmal gesehen, die sich über die Berge spannten.
Und gegen 11 Uhr brachen wir auf – diesmal alle in der zweiten Klasse – zurück nach Santiago, das wir gegen 17:30 Uhr Ortszeit erreichten.
Wir bezogen wieder unsere „Luxussuite“ und machten uns auf die Suche nach einem Restaurant; als wir endlich eines fanden, das nicht total besetzt war, waren wir schon ziemlich genervt, aber es hat sich gelohnt, das Essen war (wieder) toll. Und selbst als Vegetarier hatte man diverse Sachen – gute Sachen – zur Auswahl. Die Kinder tranken in Rekordzeit ihren frisch gemixten Erdbeersaft, sodass sie nicht mehr so viel Hunger auf ihre gebackenen Camemberts hatten, aber das war nicht so ein großes Problem. Denn wenn man gebackenen Camembert sehr gerne mag und den seit über einem halben Jahr nicht gegessen hat bzw. essen konnte, weil nicht vorhanden, dann hat man da schon ein wenig Lust drauf…

Freitag, 23.07.
Das Frühstücksbuffet im Hotel war bei weitem nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Der Aufbau sah nach mehr aus… Naja, wir wurden satt. Um 8:00 Uhr wurden wir inkl. Koffern zur Stadtrundfahrt abgeholt. Unser Guide Pablo war sehr nett und hat uns einige schöne Stellen von Santiago gezeigt. Die Kinder fanden die Pferderennbahn natürlich am Besten und protestierten, als wir von dort wegfuhren. Allerdings war es in Santiago sehr kalt, was das Ganze erschwerte.
Um ca. 12 Uhr waren wir beim Flughafen, checkten ein und setzten uns gemütlich zum Essen hin, da wir noch einiges an Zeit hatten, bis das Flugzeug – mit ca. 45 Minuten Verspätung – startete.
Als wir um 18 Uhr in Asunción ankamen, war es warm und wir fühlten uns ein wenig zu Hause, als wir im Portal del Sol ankamen, dort die Zimmer bezogen und das schöne Buffet genossen.

Samstag, 24.07.
Nach dem wie gewohnt tollen Frühstücksbuffet im Portal sind wir noch shoppen gegangen und dann kurz zum Nu Guazu Park, spielen, bevor wir uns auf die lange Heimfahrt gen Chaco machten, wo uns eine laut miauende Bella erwartete.
(Anke)

Winterferien, Teil 1

Asuncion - Tobati - Santiago
Da wir in den letzten 1 ½ Wochen so viele Sachen erlebt haben,versuchen wir uns möglichst kurz zu fassen und schreiben etappenweise ab unserer Abreise aus dem Chaco:

Mittwoch, 14.07.
Es geht los Richtung Asunción, extra früh, damit wir noch im Hellen beim Palmas del Sol ankommen; das Portal del Sol war leider bereits ausgebucht. Aber zuerst sind wir zum Reisebüro (Arami Tours), unsere Tickets für die Reise zur Osterinsel abholen und den Flug nach Deutschland im November umbuchen. Es dauerte etwas, aber schließlich hatten wir alles, was wir brauchten.
Anschließend mussten wir zur TAM – Fluggesellschaft – die umgebuchten Tickets bestätigen, das dauerte auch noch mal sehr lange – und irgendwann war es dunkel.
Endlich haben wir uns – im Berufsverkehr – auf den Weg quer durch die Stadt zum Hotel gemacht, um dort zu erfahren, dass alles belegt ist und wir das eigentlich wissen müssten. Wir also zurück quer durch die Stadt zum Portal – über das wir gebucht haben – damit die uns ein Zimmer besorgen. Das dauerte dann auch noch mal sehr lange, denn die Winterferien sind im ganzen Land gleichzeitig und in Asunción ist immer dann eine große Messe, sodass fast alle Hotels belegt waren. Endlich wurde ein Hotel gefunden – das City-Hotel. Wir wurden – quer durch die Stadt – hingebracht und waren etwas entsetzt, dass wir mehr bezahlen sollten für ein Hotel, das im Vergleich mit unserem bevorzugten Hotel ziemlich heruntergekommen war… „Ein Duschvorhang kann schimmeln, muss er aber nicht!“

Ein Beispiel für die Qualität des Hotels: unsere Badezimmertür.

Essen gab´s auch nicht mehr, also haben wir was von Pizza Hut kommen lassen und waren dann zu spät im Bett.

Donnerstag, 15.07.
Um 8 Uhr sollten wir abgeholt werden – es wurde etwas später – aber dann ging es endlich los. Unsere Tour in Richtung San Bernadino und Tobati. Für Holger und mich stand Klettern auf dem Programm, für die Kinder und Oma Reiten und Streichelzoo. Beim Reiten waren wir dann doch noch dabei, haben dann etwas gegessen und uns etwas später an einer Tankstelle getrennt. Holger und ich sind mit unseren „Tourguides“ auf den Berg gestiegen, währen Amalia, Lenia und Mama mit Mitarbeitern von Klassentours und Aventura Extrema zur „Safari“ los sind.
"Wanderer über dem Palmenmeer".

Das Klettern war toll, der erste Aufstieg sehr leicht, ein toller Ausblick über die Gegend, Besichtigung einer Höhle mit Fledermäusen – das war teilweise nicht mehr so leicht, da es eng war und teilweise auf dem Boden rutschig…
Dann wieder runter vom Berg, 500 Meter weiter und wieder hoch, diesmal war es etwas schwieriger, aber nicht wirklich schwer… Dafür aber noch schöner! Tolle Felsformationen, schöner Ausblick und ein kleiner Fluss mit „Lagunen“… Krönender Abschluss war das Abseilen an einer 32 Meter hohen Felswand, wirklich sehr cool. Und unten wartete noch einmal ein kleiner Wasserfall mit bemoosten Lianen…

In der Bildmitte sieht man auf der gegenüberliegenden Bergseite einen der Tourguides, der die Seile an der Felswand verankert; da seilten wir uns später ab.

Die Safari, die auch einen Besuch eines Klosters beinhaltete, war wohl bis auf die sehr holprige Zufahrt zum Zoo auch gut; Amalia hat einen Affen gefüttert und war zufrieden.
Abends, weil das Restaurant im Hotel bis 19 Uhr und nicht bis 20 Uhr, wie uns an der Rezeption gesagt wurde, geöffnet hatte, gab es wieder etwas von Pizza Hut...

Freitag, 16.07.
Nach dem Frühstücksbüffet im Hotel wurden wir um 8:30 Uhr abgeholt und zum Flughafen gebracht. Das Ausreisen war mit vier Passkontrollen verbunden, die ziemlich aufwändig und nervig waren. Natürlich wurde auch gefragt, warum wir keine Einreisestempel hätten – diese sind nämlich in unseren Dienstpässen, die zuerst verloren waren, dann wiedergefunden wurden und nun irgendwo auf unsere Visa warten – aber letztendlich kamen wir doch los in Richtung Santiago.
Schon im Flugzeug waren wir begeistert von den Anden, die wir überflogen, und schossen zahlreiche Fotos.

Die Anden.

Die Einreise in Chile verlief problemlos und schnell, es wartete bereits ein Mann mit einem „Holger-Vos-Schild“ auf uns, der uns zum Hotel brachte. Falls jemand mal nach Santiago kommt: Hotel Montecarlo, Zimmer 72. Sollte man mal gewesen sein… Eher eine Nobelsuite als ein Zimmer, also der genaue Gegensatz zu dem vorangegangenen Zimmer. Wir waren sehr zufrieden!
Da wir früh genug dran waren, konnten wir auch noch den kleinen Berg direkt vor dem Hotel besteigen: Cerro Santa Lucia (auf dem Santiago gegründet wurde). Wir merkten, wir sehr uns doch „Kultur“ in gewissem Maße gefehlt hat. Es war wirklich sehr schön, aber total überlaufen. Der Blick abends aus unserem Zimmer über die Stadt – wir waren im 7. Stock – war toll.

Blick auf den Cerro Santa Lucia bei Nacht (aus Mamas Zimmer).

Samstag, 17.07.
Um 6:20 Uhr – vor dem Frühstücksbuffet – wurden wir abgeholt. Der Fahrer fragte uns beim Einsteigen, woher wir kämen, wir antworteten „Germany“ und er sagte uns, dass die anderen zwei Fahrgäste aus Brasilien kamen, wir sagten „Buenas dias“, Mama „Bom dia“, woraufhin der Brasilianer mit „Moin“ antwortete!
Auf dem Flughafen dauerte es ewig, wir standen früh in der Schlange, trotzdem brach dann irgendwann leichte Panik beim Personal auf, weil der Flug bald ging, aber noch so viele zum Einchecken da waren. Das war wohl auch der Grund für das Chaos im Flugzeug. Ein Teil unserer Plätze war besetzt bzw. doppelt vergeben. Nach langem Hin-und-Her, Rumstehen im Flugzeug und weinenden Kindern, haben Holger und Amalia dann Plätze in der ersten Klasse bekommen. Nach dem Start hat Holger dann mit Lenia und mir getauscht, sodass ich mit den Kindern in der ersten Klasse saß. Das war sehr angenehm und man kann sich daran gewöhnen. Wunderbar viel Platz, richtige Decken, man kann sich richtig hinlegen, hat ein großes Fenster, kann mal rumlaufen und bekommt besseres Essen. In der zweiten Klasse soll es ein Schinken-Käse-Sandwich gegeben haben, als ich meinen Toast mit getrockneter Tomate, Mozarella und Rucola gegessen habe. Die Kinder hatten Croissants mit Avocado und Pute o.ä.
Um 12 Uhr Ortszeit sind wir auf der Osterinsel angekommen, dort ging alles sehr schnell mit Einreise, Koffern usw. Nachdem wir Blumenketten zur Begrüßung umgehängt bekommen haben, warteten wir im Bus, der uns zum Hotel brachte. Hier lernten die Kinder direkt die kleine Amanda mit ihren Eltern kennen, die wir in unserer Zeit auf der Insel immer wieder trafen und die auch ganz froh über den Kinderkontakt war…
Unser Hotel „Chez Joseph“ lag relativ zentral in Hanga Roa, dem Hauptort der Insel. Die Zimmer waren schön und von unserem aus konnte man sogar das Meer sehen.

Im Hotelgarten.
Wir haben uns dann nur kurz eingerichtet und sind los in Richtung Meer, an einem Restaurant über den Klippen haben wir uns Essen bestellt und sind in der Zeit, als das Essen gemacht wurde, direkt runter zum Strand und mit den Füßen ins Meer. – Die Kinder hatten gar keine rechte Lust wieder zurück ins Restaurant zu gehen…
Nach dem Essen sind wir wieder zum Hotel, uns wärmer anziehen, denn direkt an der Küste war es sehr windig und kühl und dann zurück zum Meer, haben Steinfiguren bewundert, sind spaziert und die Kinder haben auf dem Spielplatz dort gespielt…
(Anke)

Donnerstag, 8. Juli 2010

In der letzten Zeit...

...sind wir viel beschäftigt
Bei uns haben die (Winter-) Ferien angefangen, aber vorher gab es schulisch noch einiges zu tun, und wenn es dort nichts gab, erkundeten bzw. zeigten wir natürlich mal wieder den Chaco.
Die aus dem Blog bereits bekannten Ziele haben wir selbstverständlich auch mit meiner Mutter angefahren: Filadelfia, Laguna Capitan, Fenz, Campo Maria.

Oma hat sogar schon Amalia alleine zum Kindergarten gebracht - mit dem Jeep alleine durch Paraguay... (sogar durch schlecht passierbare Matschstraßen, denn es hat geregnet!) - und sie hat natürlich beim Tanzen zugesehen...

11. Musisches Treffen
In den letzten Tagen war hier an der Schule das "Musische Treffen", eine Veranstaltung der deutschsprachigen Schulen in Paraguay, die alle zwei Jahre an einem anderen Ort stattfindet. Dort war es auch möglich, in der Aula den Beiträgen zuzusehen, was wir auch bei Musik, Tanz und Gedicht getan haben. Allerdings hat Lenia bei einem Mollstück angefangen zu weinen und wollte nicht mehr, außerdem waren Amalia und ihrer Freundin, die dabei war, die Gedichtvorträge zwischen den Tänzen zu lang. Die Tänze allerdings haben sie begeistert, nicht nur der paraguayische Volkstanz, den sie ja auch in der Tanzschule lernen, sondern auch "Danza grupo aleman", bei dem wir zunächst nicht ganz wussten, was uns erwartet: Bayrische Volkstänze. Holger, der an diesem Vormittag die Veranstaltung moderiert hat, hatte mittags einen Ohrwurm von dem letzten gespielten Lied: "Die Schützenliesel" (einige Leser werden es sicher kennen ;-)). Irgendwie surreal, bayrische Volkstänze mitten in Paraguay zu sehen...


Mennonitische Lehrertagung in Neuland
Mittlerweile liegt auch eine dreitägige Lehrertagung in der Kolonie Neuland hinter uns. Bei dieser Veranstaltung stand das Thema "Teilhabe und Ausgrenzung" im Mittelpunkt - angesichts der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen hier im Chaco ein wichtiges Thema. Und angesichts dessen, was von Schulräten und anderen bedeutenden Persönlichkeiten zu diesem Thema gesagt wurde, darf man grundlegende Veränderungen erwarten... Oder sollten das Lippenbekenntnisse gewesen sein, die man ja so oft von Politikern hört? ;-) (Man denke nur an die von Kohl angekündigten "blühenden Landschaften" nach der Wiedervereinigung...)
Auch ich (H.) habe mit einem kleinen Beitrag (Workshop zum Thema Schreiben) zu dieser Tagung beigetragen - quasi als Vorbereitung auf einen Workshop im Rahmen der Argentinischen Deutschlehrertagung in Buenos Aires, der Ende Juli stattfinden wird.

Zuhause
Endlich haben wir eine Mauer! Sie dient uns als Sicht- und - vor allem - als Staubschutz in diesen Zeiten des Nordsturms, der fast unaufhörlich Sand in die Augen treibt. Außerdem ist durch die Mauer unser Garten um mehr als die Hälfte gewachsen. Demnächst machen wir uns daran, ihn etwas schöner zu machen.
Von unseren drei Katzen (Kasimir, Luzie und Bella) scheint es so zu sein, als ob uns nur noch Bella geblieben ist. Vor ein paar Wochen sind die anderen beiden einfach verschwunden. Was sowohl wir als auch Bella natürlich sehr schade finden.

Jetzt haben auch für uns die Ferien begonnen, und wir freuen uns auf die große Tour zur Osterinsel!
(Anke & Holger)