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Familie VOS schrieb aus dem paraguayischen Chaco, 2010-2011.



Montag, 17. Mai 2010

Out of the Chaco

Teil 1: Hinfahrt und Asuncion: Botschaft, Nu Guazu, Unfall…
Für das lange Wochenende – Christi Himmelfahrt – hatten wir eine begleitete Tour bei einem in Asunción ansässigen Reiseveranstalter (Klassen Tours – sehr empfehlenswert) gebucht. Aber bevor die Tour am Donnerstag losging, mussten wir am Mittwoch zur Botschaft, um neue Dienstpässe zu beantragen, da unsere alten bis heute verschollen und mittlerweile bei der Polizei als „vermisst“ gemeldet sind. Da die Botschaft unseren Informationen zufolge nur vormittags solche Angelegenheiten bearbeitet, sind wir schon am Dienstag los. Dafür haben wir von der Schule Dienstagnachmittag und Mittwochmorgen frei bekommen.
Also packten wir unsere Sachen, machten morgens noch schnell Passfotos, die wir später noch abholten, und als Holger um 12 Uhr aus der Schule kam, konnten wir bald losfahren. Die Strecke verlief reibungslos, wir wurden in zwei Polizeikontrollen angehalten – klar, ohne Nummernschild – aber beide Male schnell weitergewunken. Ich habe mir dann mal unsere paraguayischen Pässe – Credenciales – genauer angeschaut. Dort steht, dass Holger Angestellter der Deutschen Botschaft sei und bei uns eben Tochter bzw. Ehefrau des Angestellten… Da haben wir dann auch das schnelle Durchwinken nach Anschauen der Pässe verstanden.
Auf der Ruta: Toter Mähnenwolf und schwarze Aasgeier

Als wir in Asunción ankamen, war es bereits dunkel, aber wir haben den Weg zum Portal del Sol (unser bevorzugtes Hotel in Asunción) ohne Probleme gefunden.
Der nächste Morgen führte uns dann, wie gesagt, zur Botschaft, das war nicht schön. Scheinbar endloses Warten. Es lief zwar ein Fernseher (und zwar die Sendung Mona Lisa, mit einem Bericht über „Rentnerhobbies“), aber sowohl wir, als auch – vor allem – die Kinder fanden es schrecklich langweilig. Wir haben dort ca. 2 Stunden verbracht, Formulare ausgefüllt und Fingerabdrücke abgegeben. Jetzt dauert es ca. acht Wochen, bis wir unsere neuen Pässe bekommen. Warten wir mal ab…
Danach ging´s zum Shopping del Sol, shoppen und anschließend essen bei Burger King. Im Supermarkt haben wir Camembert gefunden, der erste nach 4 Monaten. Obwohl wir abends Buffet im Hotel essen wollten, musste er mit. Leider war er dann nicht ganz so toll, aber es gab ja noch andere Sorten…
Nachmittags sind wir dann zunächst zu einem Friedhof gefahren, Holger hat mit den Kindern und „den Kleinen Einsteins“ (eine Kinder-DVD) im Auto gewartet und ich habe Fotos gemacht. Die Friedhöfe in Asunción sehen aus wie kleine Städte bzw. Labyrinthe aus Gruften. Sehr eindrucksvoll.

Cementerio del Este

Danach gab´s was für die Kinder; wir sind in den Park Nu Guazu neben dem Flughafen gefahren. Das ist ein riesiger Park, der neben schöner Natur auch viele Sportanlagen und Spielplätze bietet. Dort blieben wir, bis es dunkel wurde.

Spielplatz im Park Nu Guazu

Zurück zum Hotel ging es dann mitten im Berufsverkehr. Als wir an eine Kreuzung kamen bemerkten wir, als wir diese gerade überqueren wollten – denn es war grün –, dass zwei Polizisten den Verkehr leiteten. Einer davon winkte uns, dass wir anhalten sollten, wir taten das und prompt fuhr uns ein Motorrad hinten rein. So blockierten wir mitten im Berufsverkehr auf einer viel befahrenen Kreuzung die Linksabbiegerspur und sahen uns umringt von Paraguayern (Motorradfahrer, ein Polizist und sämtliche gerade anwesenden Scheibenputzer), die spanische Dinge zu uns sagten. Wir verstanden nur einen Bruchteil, wohl aber, dass der Polizist sagte, wir sollten zur Officina drei Straßen weiter. Wir wollten unseren Unfallgegner hinterher, die hielten dann kurz hinter der Kreuzung und erklärten, dass wir nicht zur Polizeistation fahren sollten, da wir dort alle zunächst einmal hohe Bearbeitungskosten zahlen müssten. Also klärten wir das Ganze so...
Dann sind wir noch weiter zum Shoppingcenter, Proviant kaufen, dort haben wir den Straßenverkehr erst richtig chaotisch erfahren. Da sich in Deutschland alle an die Verkehrsregeln halten, zumindest was die wichtigsten Regeln angeht, ist das Fahren hier etwas vollkommen Neues für uns. Vor allem, weil man sich anpassen muss, da man sonst nicht weiter kommt. Es ist eindrucksvoll, wie bzw. dass trotz des allgemeinen Chaos noch so wenige Unfälle passieren. Vielleicht schaffen wir es mal ein entsprechendes Video zu machen, das haben wir diesmal leider verpasst.

Kreuzung: Av.Santa Teresa/Av. Aviadores del Chaco

Zurück beim Hotel waren wir ein bisschen stolz auf uns, dass wir das alles so gut geschafft haben, und bereiteten uns auf unsere kommende Reise vor.
…to be continued…
(Anke)

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