Montag, 18.07.
Wir starteten morgens mit den bisher nicht gesehenen Orte der geplanten Stadtrundfahrt. Dafür ließen wir uns von einem Taxi zu einem Aussichtspunkt - Kili Kili (?) - bringen, von dem man die riesige Stadt gut betrachten kann. Im Bild unten sieht man unser Hotel im Gewimmel der Häuser: Das türkis-grüne Hochhaus ist das Hotel Presidente.
Weiter ging es zu Fuß nach unten, durch die restaurierte Kolonialstraße Heiengasse, in der sich zahlreiche Museen befinden...
...zum Hauptplatz, auf dem immer viel los ist. An dem Platz findet man auch Regierungsgebäude,...... die Kathedrale und sehr viele Tauben; deswegen nannten die Kinder den Ort auch nur "Taubenplatz".
Am Nachmittag fuhren wir noch einmal zum Animas-Canyon, wo wir fotografierten, zeichneten, kletterten, Steine sammelten und einen Fluss bauten:
Nach - und vor den vielen Fahrten - wollten wir ein wenig ausspannen, deswegen war das Restprogramm des Tages nur noch Kaffee und Kuchen, Hotelpool, ausruhen...
Dienstag, 19.07.
Nach dem Frühstück ging es wieder los; diemal in Richtung Jungas (Subtropen). Dazu fuhren wir zunächst auf 4600m hoch - da war´s eisig - und dann über kurvige Bergstraßen mit immer stärkerer Vegetation nach unten, wo die Jungas liegt, und der Ort Coroico, der unser Ziel war.
"Begleitet" wurden wir von zahlreichen Bikergruppen, die diese Abfahrt mit dem Rad bewältigten. Sa auch sehr spaßig aus - aber nicht ungefährlich. Besonders auf der "Todesstraße", auf die wir irgendwann abbogen, ist die Gefahr runterzufallen ziemlich hoch. Und die teilweise 400-500m überlebt man wohl nicht.Es stehen auch zahlreiche Kreuze am Wegesrand - zum Teil von Bikern, aber auch von LKW-Fahrern, die immer wieder an einer bestimmten Stelle abgestürzt sind - das sieht man sogar an der Vegetation: Es gibt eine Schneise! -, Insassen eines Busses oder auch Politikern, die in den 40ern von der Oposition an der steilsten Stelle der Straße hinunter gestürzt wurden!
Irgendwann wurde es wieder bewohnter und etwas kahler, da durch den Cocaanbau, der hier stark betrieben wird, der Urwald zerstört wird, und dann waren wir in unserem Hotel, das etwas außerhalb von Coroico liegt. Den Nachmittag hatten wir frei und so spielten die Kinder auf dem Spielplatz des Hotels, Holger ließ sich derweil von "Blutfliegen" - sehen aus wie Fruchtfliegen, mögen aber keine Früchte sondern Blut - attakieren, er hatte insgesamt 45 Bisse, die am nächsten Tag ziemlich übel aussahen...
Schwimmen gingen wir nicht, weil es uns zu kühl war; schade, denn das große Schwimmbecken des Pools lag herrlich mit Blick über die Berge auf einer Aussichtsterasse.
Dafür gingen wir ein wenig spazieren und entdeckten die Flora des Wegrandes - sehr faszinierend hier! Als es zu regnen begann nutzten die Kinder riesige Blätter, ich glaube vom Balserbaum (weiß nicht, ob der so heißt; der aus dem das Holz gemacht wird), als Regenschirme.
Mittwoch, 20.07.
Der nächste Morgen startete wieder mit einem Spaziergang - diemal bergab, was Amalia und Lenia besser gefiel. Wieder konnten wir die interessante Pflanzenwelt bestaunen; hier sahen wir zum Beispiel zum ersten Mal Kaffee-Pflanzen:
Wir fuhren in Richtung des Dorfes Mururata, wo Nachkommen der Menschen leben, die die Spanier einst als Sklaven für die Minenarbeit nach Bolivien verschleppt hatten. Auch das - von der Regierung offiziell anerkannte - Königspaar wurde uns vorgestellt, was uns aber irgendwie unangenehm war (dazu bei Holger mehr).
Auf dem Rückweg spazierten wir wieder und konnten diesmal nicht nur Pflanzen sondern auch ein paar Tiere fotografieren; leider haben wir es - wie in Paraguay auch schon - nicht geschafft den riesigen blauen Schmetterling zu fotografieren, den es hier gibt, da er immer so schnell rumflattert.
Nach einem schönen Mittagessen im Hotel ging es in den Nachbarort, wo wir ein wenig "Abenteuertourismus" gebucht hatten: Hier gibt es die Möglichkeit, sich an drei Stahlseilen, die jeweils von Berg zu Berg gespannt sind, abzuseilen.
Die Strecken der Seilbahnen sind 464m , 505m und 587m lang, sehr hoch über dem Boden und wenn man schwer genug ist, kann man bei dem "steilsten" Seil bis zu 85 kmh erreichen. Ich allerdings hab das nicht ganz geschafft. Ich habe immer bereits vor dem Ende gestoppt und musste mich bis zur Station hangeln - sogar, als ich mit Lenia gefahren bin.
Die Verteilung war meist so: Guide, ich, Holger und Lenia, unser Reiseleiter Erich und dann Amalia mit dem anderen Guide. (Lenia hatte sich geweigert mit jemand Fremdes zu fahren, Amalia wollte zwar auch lieber mit uns, aber ihr war es wichtiger überhaupt runterzufahren...)Nur bei der letzten Strecke habe ich Lenia übernommen, sie wollte nicht mehr; an sich hat ihr die Abfahrt Spaß gemacht, aber das Geräusch beim Fahren war ihr zu laut.
Links Holger und Lenia, in der Mitte Amalia mit dem Guide und rechts ich.Weitere Impressionen werden im Video folgen...
Donnerstag, 21.07.
Am nächsten Morgen sind wir zurück nach La Paz; diesmal nicht über die Todestraße sondern über die neue Asphaltstraße. Allerdings schaffen abgerutschte/heruntergrissene Sicherungen für den Steilhang, der neben der Straße hochgeht, die aber jetzt in Stücken am Straßenrand liegen. auch kein rechtes Vertrauen zur "neuen" Straße.
Im Hotel haben wir erst einmal ausgiebig den Pool genutzt, den wir ganz für uns hatten.Später sindwir dann noch in Richtung City gegangen, wo wir uns die San Francisco-Kirche... ..und den Hexenmarkt angeschaut haben. Hier gibt es alle möglichen Figürchen, Kräuter und auch getrocknete Lamaembryonen zu kaufen, die man als Schamane so benötigt.
Freitag, 22.07.
Es ging wieder früh los, denn wir wollten noch eine Präinkastätte in der Nähe von La Paz besuchen: Tiwanaku. Die Tihuanako (hier das Volk, die andere Schreibweise bezeichnet den Ort) waren eine Kultur, die vor den Inkas in Bolivien lebte und die besonders durch ihre feine Bearbeitung fester Steine mit primitivem Wekzeug beeindrucken.Am Nachmittag besuchten wir das nationale Kunstmuseum, das sehr interessant war - sowohl bei den älteren Bildern, als auch bei der modernen Kunst. Lenia fand´s blöd, aber Amalia interessierte sich schon für einige Werke...
Drinnen durfte man nicht fotografieren, aber der Innenhof des Museums war auch festhaltenswert:
Und später kam dann noch ein Programmpunkt, der beide Kinder begeisterte: Schwimmen.
Damit neigte sich unsere Bolivienreise dem Ende zu.Es folgte nur noch die - mal wieder - durch Flugverschiebungen und -verspätungen geprägte Rückreise, denn Aerosur scheint ähnlich zuverlässig wie die Aerolineas Argentinas...
Schade, ein blödes Ende für einen schönen Urlaub.
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