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Familie VOS schrieb aus dem paraguayischen Chaco, 2010-2011.



Montag, 7. Juni 2010

Jetzt ist er weg – weg – und wir sind wieder allein…

Zwei Wochen mit Maik – Rückblick
Leider hatten wir keine Ferien o. ä. in der Zeit, in der uns Maik besucht hat, sodass wir ihm nur in Nachmittags- bzw. Tagesausflügen die Umgebung zeigen konnten. Da die Ausflugsziele ziemlich begrenzt sind, haben wir das meiste wiederholt…
Die Laguna Capitan haben wir zwei Mal besucht und haben an den beiden Tagen unterschiedliche Strecken gewählt. Beim ersten Mal sind wir eine relativ weite Strecke durch den Busch gelaufen, was wegen der Mücken nicht so angenehm war. Neben unterschiedlichster Tierspuren und einer Gruppe Pekaris haben wir vor allem viele eklige Spinnen gesehen, die ihre riesigen Netze zwischen den Baumstämmen gespannt hatten, sodass man immer aufpassen musste nicht durchzulaufen.

Der schwarze Fleck im Himmel über den Ästen ist eine Spinne!
Da es extrem matschig war, konnten wir nicht den ganzen Weg laufen, den wir laufen wollten. Also gingen wir beim zweiten Besuch an der anderen Seite der Lagune lang, ließen uns von Flamingos umkreisen und erreichten die verfallene Hütte, die als Pausenplatz diente…
In der Nähe von Filadelfia haben wir den Park Trebol mehrmals besucht. Der Park ist eine Mischung aus historischer Stätte (erster Lagerplatz der Einwanderer der Kolonie Fernheim in ihrer Kolonie und Soldatenfriedhof aus dem Chacokrieg) und heutigem Park mit Spielplatz, Grillplätzen usw. Neben den Möglichkeiten zum Spielen – und Beobachten von Ameisen, die man mit Keksstücken füttert – kann man dort auch schön zeichnen, fotografieren und ein bisschen Sport treiben, also für uns alle das Richtige.


Ameisen-Keks-Versuch

Am ersten Wochenende wollten wir eigentlich eine Tour zum Cerro Leon machen. Uns ist empfohlen worden, dies erst einmal in Begleitung zu tun, also haben wir uns an Chacoturismo – einen Tourenveranstalter aus Filadelfia – gewandt. Allerdings war dessen Auto kaputt und so ist das Ganze, weil zu kurzfristig um umzuplanen, ausgefallen.
Stattdessen sind wir dann am Samstag, 29.05., ins Naturreservat Campo Maria gefahren. Zuerst sahen wir in einem Tachamar – Wasserloch – geschätzte vier Krokodile. Sie sind leider untergetaucht, als wir näher kamen, und kamen nicht mehr hoch. Also beschlossen wir auf dem Rückweg dort noch einmal zu halten und erst einmal weiter zu fahren. Als wir die Lagune und den Aussichtsturm erreichten, waren zum ersten Mal andere Touristen da: sechs Tourenwagen, viele Menschen (die uns zum Teil mit einem beherzten "Guten Morgen!" begrüßten) und eine kleine Zeltstadt inkl. kleiner Klozelte… Nicht ganz so verlassen wie sonst. Aber als wir an die Lagune gingen, waren wir für uns, denn die anderen Touristen blieben bei ihren Zelten.

Mini-Amalia

Zum Mittagessen – Pizza – sind wir zum Hochturm zurückgekehrt, um dann später noch einmal ein Stück in die andere Richtung die Lagune entlang zu gehen, zu zeichnen, fotografieren, Formen zu laufen und „Autoaction“ zu betreiben. Auf dem Rückweg waren leider Angler am Tachamar, sodass die Krokodile natürlich nicht zu sehen waren.
Als wir am Nachmittag nach Hause kamen, waren die Schaukel und der Balancierbalken fertig, die seit Mittwoch bei uns im Garten im Aufbau waren – immer morgens pünktlich um sieben ging die Kreis- oder Kettensäge los.
Sonntagmorgen sind wir zum zweiten Mal zu der Fenz unserer Kollegin gefahren - beim ersten Mal konnten wir dem Schwager unserer Kollegin und einem Mitarbeiter beim Rindertreiben zuschauen.


Maik und Holger übten sich in der Tätigkeit des Kuhtreibens, da zwei ziemlich große Herden - angelockt von unserem Auto - zu uns rannten, um dann in unserer Nähe zuerst stehen zu bleiben und sich dann langsam weiter zu nähern. Uns war das bezüglich der Kinder etwas zu gefährlich, also vertrieben die beiden die Rinder. Auch hier sahen wir im Tachamar ein Krokodil, bemerkten es jedoch erst zu Hause auf den Fotos, vor Ort hatte ich beschlossen, dass es sich um einen Stock handelt und bin nicht näher rangegangen; Mist.
Am Nachmittag haben wir uns in Richtung Neuland aufgemacht, um dort zum Rodeo zu gehen. Wir waren zwar noch nie dort, haben jedoch ohne Probleme hingefunden – was hier ja nicht unbedingt die Regel ist. Das Rodeo war mal ganz interessant zu sehen.

Amalia und Lenia waren auch sehr fasziniert von den Rindern, Pferden und dem Maultier, die wie wild hin- und her sprangen. Wir erklärten ihnen bzw. Amalia, dass die Tiere es noch nicht gewohnt sind, dass auf ihnen geritten wird und sie deshalb so wild seien. Die Elektroschocker, angespitzten Stöcke, Peitschen und Tritte, die wir gesehen haben, ließen wir unerwähnt…
In der nächsten Woche wiederholten wir – wie gesagt – die Ausflugsorte und variierten Wege usw.
Am Freitag machten wir uns dann auf den Weg nach Asunción, das wir am späten Nachmittag erreichten. Um uns noch etwas zu bewegen, spazierten wir vor dem Abendbuffet im Hotel Portal del Sol zum Einkaufscenter (Shopping del Sol), schlenderten einmal dort durch und begaben uns wieder auf den Rückweg.
Am Samstagmorgen trafen wir uns mit unserem `Reiseleiter´ vom Himmelfahrtsausflug, der mit uns eine Stadttour machte. Die Fahrt ging durch Nobelviertel zum alten Bahnhof, vorbei am Armenviertel zum Regierungspalast und Heldenpanteon.

Regierungspalast

Daneben haben wir im Lido zu Mittag gegessen, Holger die Fischsuppe, für die das Restaurant bekannt ist, wir anderen Empanadas, Tarta oder Papas fritas. Weiter ging es zum Cerro Lambaré, ein Berg, von dem aus man die Stadt überblicken kann und den wir an unserem zweiten Tag in Paraguay bereits einmal besucht haben, und zum Abschluss noch einmal über den Petirossimarkt und zurück zum Hotel. (Fazit: Asunción ist auch bei genauerer Betrachtung – für uns – keine verlockende Stadt.)

Aufstieg zum Denkmal auf dem Cerro Lambaré

Da die Kinder vollkommen geschafft schon den Abschluss der Tour im Auto verschlafen haben, sind wir ohne Mittagspause im Hotel direkt weiter. Unser Ziel war der Jardin botanico y zoologico; der war auch schnell gefunden. Allerdings machten wir den Fehler direkt am Eingang des Parks zu parken, so mussten wir noch eine ganze Strecke zum Zoo laufen, obwohl dort ein zweiter Parkplatz ist. Die – wie in Itaipu sehr engen und unschönen – Elefanten-, Raubtier- und Nilpferdgehege im einen Teil des Zoos haben wir uns angeschaut; als wir um 16.05 Uhr den anderen Teil des Zoos erreichten, war der Einlass 5 Minuten zuvor beendet worden. Amalia fand das nicht so toll, aber wir konnten sie mit „Nächstes Mal!“ und Spielplatzbesuch besänftigen.
Auf dem Rückweg wollten wir, um eine vom Reiseleiter empfohlene Churasqueria zu besuchen, noch Geld abheben, was bei allen Banken mit allen Karten, die wir hatten, nicht klappte. Also zurück zum Hotel und an der Bordsteinkante beim zu engen und zu schnellen Abbiegen den Reifen aufschlitzen. Glücklicherweise waren wir in der Nähe des Hotels und sind so den Rest des Weges mit plattem Hinterrad gefahren – der Portier hat auch ein wenig erstaunt geguckt, als wir beim Hotel ankamen. Holger und Maik haben den Reifen gewechselt, während ich mit den Kindern eine amerikanische schlecht spanischsynchronisierte Kindersendung geschaut habe (Hi5). Aber die Kinder fanden´s gut, wie die komisch grinsenden Menschen im Fernseher seltsame Sachen gemacht haben.
Wir sind dann doch im Hotel geblieben und haben von Pizza Hut etwas bringen lassen, da die Motivation und Energie fehlte, um noch einmal loszuziehen.
Amalia, Lenia und ich haben uns dann abends von Maik verabschiedet; Holger hat ihn Sonntagmargen um 3 Uhr zum Flughafen gebracht.
Und so waren wir wieder allein...

Nach einem Shoppingausflug (morgens am Flughafen taten es die Karten bzw. die Automaten wieder) und einem kurzen Besuch des Spielplatzes im Nu Guazu-Park machten wir uns auf den Heimweg, auf dem wir zum ersten Mal (neben aus Palmenblättern geflochtenen Körben usw. und Honig) auch halbe bzw. ganze tote Tiere, die zum Verkauf an einem Gestell an der Straße angebunden waren, sahen. Vielleicht ist jetzt irgendeine Saison?
Am Nachmittag erreichten wir Loma Plata, und jetzt hat uns der Alltag wieder… Wir freuen uns auf den nächsten Besuch!
(Anke)

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