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Familie VOS schrieb aus dem paraguayischen Chaco, 2010-2011.



Sonntag, 13. Juni 2010

Marcacion, Matsch und Pferderennen

Unser Wochenende
Am Samstag waren wir bei unserer Kollegin zur Marcacion eingeladen, das heißt: Die älteren Kälber bekommen das Brandzeichen des Besitzers und – wenn sie weiblich sind – ein „geimpft“-Zeichen. Dazu wird die Herde zunächst zusammen getrieben und die Kälber vom Rest der Herde getrennt, um dann einzeln in einen Holzgang zu gehen, in dem sie durch Klemmvorrichtungen fixiert werden, sodass sie, wenn das/die Brandzeichen gesetzt wird/werden, sich nicht bewegen können. Die Tiere haben beim Setzen der Brandzeichen keine großen Reaktionen gezeigt, ob das daran liegt, dass es nicht wehtut oder sie durch die ganze Aktion so voll Adrenalin sind, dass sie nicht mehr darauf reagieren, wissen wir nicht. Es waren auf jeden Fall alle Tiere – auch die, die nicht geimpft wurden, froh, als sie wieder auf die Weide konnten. Für die Menschen gab es im Anschluss allerlei Leckereien: selbstgemachte Kekse, Salz- und Käsestangen, Chipas…, später noch frittierte und gesalzene Süßkartoffeln – Chacochips – sodass wir alle später nur noch relativ wenig Hunger hatten, als es Guiso gab: eine Art Nudeleintopf in einem Topf auf dem Feuer gekocht.
Zwischen dem Essen haben wir vier uns noch im Reiten versucht, diesmal mit Sätteln. Klappte auch ganz gut. Den Nachmittag haben wir dann ziemlich müde zu Hause verbracht. Die Kinder haben das Wetter genutzt – es scheint eher wieder auf den Sommer zuzugehen als auf den Winter – und ihre altbewährte Lieblingsbeschäftigung wieder aufgenommen: Matschen. Sie haben ein wenig übertrieben.
Heute – Sonntag – haben wir die Messe bei Rodeo Isla Poí besucht. Angekündigt war um 11 Uhr Pferdehochsprung; als dann um halb 12 auf dem Platz noch nichts aufgebaut wurde, hat Holger einen Schüler, der auch in der Nähe auf der Tribüne saß, gefragt und dieser sagte, dass das Springen gestern bereits war und es erst um 13 Uhr mit Pferderennen weiterginge. Also sind wir noch einmal das Gelände abgegangen, haben Pferde und Kühe betrachtet und z. T. gefüttert und gestreichelt und sind dann gegen 13 Uhr mit einem bzw. vier Eis zurück zu den Tribünen, die nun deutlich voller waren. Dann ging es auch relativ schnell los: 300m Pferderennen immer zu zweit gegeneinander und danach Hindernisrennen (?). Ganz interessant; danach sind wir schnell los, bevor etwas Neues anfing, damit es keinen Ärger gab, denn es war mittlerweile Viertel vor zwei, und Lenia schläft normalerweise um 13 Uhr…
Obwohl die Kinder gerne wollten, wurde heute nicht gematscht, denn es ist sehr viel Arbeit, die Kleidung wieder tragbar zu machen…
(Anke)

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