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Familie VOS schrieb aus dem paraguayischen Chaco, 2010-2011.



Samstag, 19. Juni 2010

Nationalgetränk

El terere - tradición paraguaya
Schätzungsweise 90 % (höchstwahrscheinlich aber mehr) der Paraguayer trinken tagsüber fast ausschließlich terere. So jedenfalls unser Eindruck.
Und jetzt ist es an der Zeit - auch, weil wir meinem (Holgers) Vater zum Geburtstag eine terere-"Ausrüstung" geschenkt haben -, endlich mal etwas Vertiefendes über das paraguayische Nationalgetränk zu schreiben.
Für den terere-Genuss benötigt man folgende Dinge:

- kaltes Wasser, am besten mit Eis, in einem Thermosbehälter (hier in rot),
- yerba mate (kleingehäckselte Mate-Blätter),
- die guampa (das Trinkgefäß), und - ganz wichtig -
- die bombilla (ein strohhalmähnliches Ding, am Ende ein Sieb, damit man die "yerba-Stückchen" nicht mittrinkt).

Anfangs füllt man die guampa mit yerba mate, fast bis zum oberen Rand. Anschließend kommt die bombilla hinein, und man sollte darauf achten, dass die yerba etwas schräg im Becher "liegt". Das hat zur Folge, dass das Getränk später nicht ganz so bitter schmeckt.



Danach füllt man die guampa bis oben mit kaltem Wasser, indem man es an der Seite eingießt, an der weniger yerba mate ist.
Das war´s auch schon: Schließlich kann man seinen terere genießen. Man muss immer wieder, nach ein oder zwei Schlücken, Wasser nachgießen.

Meistens ist es so, dass man sich die guampa (nebst bombilla) mit einer kleinen Gruppe teilt. Dann gibt es einen "Einschenker", der/die immer wieder Wasser nachgießt und den Becher immer abwechselnd an die anderen weiterreicht. Das ist in etwa so, als wenn man sich in D. zum Kaffeeklatsch (oder auch bei vielen anderen Gelegenheiten, und nicht zwangsläufig mit Leuten, die man kennt) trifft und sich am Tisch eine Kaffeetasse teilt ;-)
Das terere Trinken hat hier auch eine sehr starke soziale Komponente: Man sitzt in der Runde, unterhält sich und reicht die guampa herum - das verbindet.
(Holger)

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