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Familie VOS schrieb aus dem paraguayischen Chaco, 2010-2011.



Dienstag, 8. Februar 2011

Die ersten Tage in Paraguay

Wie bereits erwähnt, haben wir am Samstag einen Ausflug zum südamerikanischen Karneval gemacht - der sich von dem deutschen Karneval geringfügig unterscheidet. Leider auch in der Uhrzeit: Offizieller Beginn war um 20 Uhr, wir waren in weiser Vorraussicht gegen 21 Uhr da, begonnen hat es dann gegen 23 Uhr.Die Sitzplätze in der Loge stellten sich als Stehplätze in der Schaum-Luftschlangen-sprühenden Masse heraus. Die Kinder waren wenig begeistert. Also blieben wir nicht sehr lange. Einen kleinen, sehr schönen Eindruck konnten wir trotzdem gewinnen. Aber wie wir nachher an Zeitungsbildern gesehen haben: Wir haben tolle Auftritte/Kostüme verpasst. Aber es ist einfach nichts für Kinder dort...
Nachdem wir am nächsten Tag noch im Hotelpool schwimmen waren und gefrühstückt haben, ging es zu einer Jesuitenreduktion, die wir noch nicht kannten: Jesús de Tavarangue. Auch sehr eindrucksvoll, leider waren die Kinder - verständlicher Weise - nicht so gut drauf, was durch die brütende Hitze noch verstärkt wurde. Aber Blumenpflücken auf der Wiese des ehemaligen Klosterbereiches hat ihnen zumindest Spaß gemacht!Dann ging es auf die lange Strecke Richtung Asunsión. Wir hielten unterwegs an einer Stelle, die wir auf der Hinfahrt bereits entdeckt hatten, an der die ehemalige Ruta 1 vollständig im gefluteten Fluss verschwindet - im letzten Jahr sah man noch Reste der Ruta und der ehemals parallel verlaufenden Eisenbahnbrücke (s. Diaschau Himmelfahrt). Die Kinder beschäftigten sich mit "Steine ins Wasser schmeißen", was in Paraguay genauso viel Spaß macht wie in Deutschland, Schweden, auf der Osterinsel... überall! Hinter Lenia sieht man die Mauern eines in den Fluten verschwindenden Hauses, hinter Amalia die Straße, die am gegenüberliegenden Ufer wieder aus dem Wasser kommt.Häufig zu sehen gab es "dramatische" Wolkenbildungen, da es in Paraguay - auch im Chaco - zur Zeit sehr regnerisch ist. Und so schön war es, als wir dann endlich "zu Hause" ankamen. Unser Haus hatte sich zur Kakerlakenbrutstätte verwandelt. Zunächst haben wir gedacht, sie seien alle tot, da in allen Zimmern nur Überreste auf dem Boden lagen, aber dann entdeckten wir das Nest hinter dem Regal! Widerlich! (Holger: "Das Dschungelcamp ist nichts dagegen!") Unten sieht man nur einen Teil der zusammengefegten Kakerlaken, es waren weitaus mehr...

Wir sind gegen 16 Uhr nachmittags angekommen; nach 20 Uhr hatten wir das Haus so weit von Kakerlaken bzw. Kakerlakenüberresten befreit, dass wir anfangen konnten unser Gepäck aus dem Auto zu holen. Man kann sich vorstellen, die Freude über die "Heimkehr" hielt sich in Grenzen. Lenia hatte zwischenzeitlich so eine Panik vor den Tieren, dass sie sich nicht mehr traute, auf dem Boden zu stehen, musste also getragen werden oder irgendwo drauf sitzen - aber auch das hat sie sich nicht allein getraut. Wie uns vor ca. 1 1/2 Jahren schon versprochen wurde: "...ein toller Ort für Kinder!"?

Amalia aber sieht das Ganze positiv: "Wir haben heute aber noch keinen Skorpion gesehen!"

Heute war aber schon alles gar nicht mehr so schlimm.

Und man mag es kaum glauben: Es hat so viel geregnet bzw. regnet noch, dass unsere Zisterne überläuft!

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