Bienvenidos! Willkommen! Welcome!

Familie VOS schrieb aus dem paraguayischen Chaco, 2010-2011.



Sonntag, 5. Juni 2011

Der Osten Paraguays

Am langen Himmelfahrtswochenende haben wir wieder eine Tour gemacht; diesmal wollten wir den Osten Paraguays ein wenig besser kennenlernen.

Tag 1: Mittwoch, 01.06.

Loma Plata - Asunción


Nach der Schule ging es los. Auf der langen Strecke über die Ruta konnten wir dieses "schöne" Foto machen. Um was für ein Tier es sich bei dem gammeligen Fleisch- und Knochenberg mal gehandelt hat, konnten wir nicht erkennen. Aber auf der Rückfahrt war von den Fleischresten nichts mehr zu sehen. Die Geier, Füchse u. ä. hatten ganze Arbeit geleistet und die Knochen sauber abgenagt... In Asunción bzw. zwischen Asunción und Luque wohnten wir diesmal in der Villa Dalmata, einem kleinen Hotel, mit dessen Besitzer wir auch die kommende Tour machten.



Tag 2: Donnerstag, 02.06.

Asunción - Aregua - San Bernadino - Altos - Caacupe - Villarica - Independencia


Morgens starteten wir nach einem gemütlichen Frühstück in Richtung Aregua. Dort schauten Holger und ich uns die auf einem Berg gelegene Kirche an, von der aus man einen schönen Blick über den Ypacarai-See hat. Amalia und Lenia blieben mit unserem Reiseleiter Lutz - ein Deutscher, der vor einigen Jahren nach Paraguay ausgewandert ist und nun Touren in Südamerika anbietet - draußen, denn rund um die Kirche gab es die verschiedensten Spielgeräte. Also schaukelten, kletterten und rutschten die beiden und wollten auch gar nicht wieder weg.



Trotzdem ging es bald weiter in Richtung San Bernadino, hier gingen wir direkt zum See und spazierten ein wenig am Ufer des zur Zeit ganz gut aussehenden Sees entlang. Irgendwann mussten wir aber einen Abwasserzufluss überqueren. Die bunt schillernden Farben des Wassers, das in den See fließt, lassen erkennen, dass dieser als Bade- und Angelsee besser nicht genutzt wird... Schade, er ist nämlich eigentlich sehr schön.Über einen kurzen Abstecher nach Altos und nach einem leckeren Mittagessen ging es weiter nach Caacupe. Die Kirche mit ihrer Madonna ist der wichtigste Wallfahrtsort Paraguays. Auf dem Bild unten ist die im Fenster der Kirche dargestellte Erschaffung der "wundertätigen" Madonnenfigur dargestellt. Danach fuhren wir eine relativ lange Strecke über die Ruta 2 in Richtung Villarica.



Hier gibt es noch Pferdetaxis, die zwar recht interessant aussehen, aber wir sind der Aufforderung der Taxifahrer, eine Tour zu machen, trotzdem nicht nachgekommen. Weiteres Highlight in Villarica ist der Stadtpark, in dem Capibaras wohnen, die man streicheln kann. Sie fühlen sich ziemlich borstig an. Außerdem machen sie sehr lustige Geräusche, ungefähr so wie Meerschweinchen - und auch in der gleichen Lautstärke.Anschließend ging es nach Independencia in das Hotel El Indio (betrieben von einem Deutschen), was sehr schön und ruhig gelegen ist, was wir aber erst am nächsten Morgen richtig sehen konnten...



Tag 3: 03.06.

Reiten - Salto Suizo - Independencia


Wie gesagt: Erst am nächsten Morgen sahen wir richtig, wie schön gelegen unser Hotel war. Das linke Bild zeigt den Ausblick von der Terrasse vor unserem Zimmer. Rechts Amalia und Lenia mit Pusteblumen, die sie im Hotelgarten entdeckten - neben dem Spielplatz, der für Begeisterung am frühen Morgen sorgte...Über kleine Straßen ging es ein Stück weiter durch die schöne hügelige grüne Landschaft......zu einem Reiterhof (auch von einer Deutschen). Hier machten wir zu viert auf drei Pferden einen 2-stündigen Ausritt durch die wunderschöne Natur. Auf dem Bild sieht man Amalia und Lenia auf Otto (geführt von Martina auf Habibi - nicht im Bild), dahinter mich auf Joey und dann zuletzt Holger auf Bolle.Und hier einer der wunderschönen Ausblicke auf unserer Tour. Hinter den Zuckerrohrfeldern der paraguayische Urwald und die schönen grünen Berge...



Wir haben auch immer wieder wunderschöne riesige blaue Schmetterlinge gesehen - den Namen finde ich im Internet nicht - leider konnte ich keinen fotografieren, weil die nie still saßen, sondern immer nur rumgeflattert sind. (Gehört zu den vielen Sachen, die wir uns "merken" müssen!)Nach dem Reiten ging es ein Stückchen weiter in Richtung des Nationalparks Ybytyrusu zum höchsten Wasserfall Paraguays, dem 62m hohen Salto Suizo. Zunächst machten wir unten eine kleine Mittagspause, um dann zuerst in/hinter den Wasserfall zu steigen und anschließend durch einen kleinen und teilweise sehr steilen Urwaldpfad nach oben zu klettern. Hier sind wir oben angekommen. Diese herrliche Aussicht konnten wir vom Wasserfall genießen, während er neben uns herunterplätscherte - war ja nicht so viel Wasser...Auf dem Rückweg durch die Kolonie Independencia konnten wir mal "Sonnenuntergang hinter Bergen" sehen, für uns ganz neu in Paraguay.Abends waren wir dann noch in einer Pizzeria, betrieben von Deutschen, in der auch nur deutsche Gäste waren und deutschsprachiges Radio lief - komisch mitten in Paraguay...


Tag 4: Samstag, 04.06.

Independencia - Mbatovi - Parque National Ybycui


Morgens ging es diesmal recht zeitig los, denn wir hatten um 9 Uhr einen Termin im Kletterpark Mbatovi in der Nähe von Paraguari. Glücklicherweise gibt es seit einiger Zeit eine neue Asphaltstraße, die Independencia und Paraguari vebindet, sodass wir recht zügig fahren konnten.


Auf der Strecke führte teilweise parallel zur Straße der ehemalige Bahndamm entlang. Die Schienen fehlen mittlerweile, da die Schrottpreise so hoch sind/waren... In Sapucai kann man noch das alte Stellwerk bewundern, in dem die Maschinen noch funktionieren sollen. Von außen sah es aber nicht so aus:Pünktlich gegen 9 Uhr erreichten wir den Kletterpark (Link dazu siehe unten). Zunächst wollten die Tourguides uns nicht mitnehmen, da die Tour für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren durchgeführt wird, haben aber dann beschlossen, dass Amalia und Lenia bzw. wir als Familie an einigen Stellen dann unten warten und so der Großteil der Tour mitgemacht werden kann.Nach kurzer Strecke ging es bereits mit der ersten Klettertour los: Hängebrücken und Seile waren durch die Baumkronen gespannt. An sich gar nicht so schwer, allerdings waren wir eine relativ große Gruppe und je mehr Leute sich auf so einem Seil befinden, um so wackeliger wird´s... Weiter ging es durch den schönen Wald, vorbei an Bächen und kleinen Wasserfällen. Dann kam der Punkt an dem auch die Kinder die Sicherheitsgurte und -helme anlegten und während Amalia bereits über die Hängebrücke balancierte, weigerte sich Lenia den Helm anzuziehen, sodass Holger mit ihr umgedreht ist. Das war auch besser, denn direkt darauf folgte etwas, was sie sicher nicht getan hätte: eine 105m lange und 40 m hohe Seilbahn quer über den Urwald. Ich dachte eigentlich, dass Amalia und ich gemeinsam rüber fahren würden, wie man an dem Foto sieht, hat Amalia das jedoch alleine gemacht (Zitat: "Das kann ich ja schon, ich bin ja schon öfter Seilbahn gefahren.") Und schon nahm sie Anlauf und schwang los. Zu meinem Erstaunen und dem aller anderen Teilnehmer.Auch die kurz darauf folgende 23 m hohe Steilwand war kein Problem. Sie kletterte über den Rand und ließ sich abseilen! Sie war ganz glücklich und stolz, genau wie ich. Nur die ganzen Steigungen und Treppenstufen, die wieder rauf auf den Berg führten, störten sie. Und auch ich war am Ende ziemlich fertig, da ich Amalia natürlich geholfen und sie zeitweise getragen habe...



Wir sollten uns mit so etwas vielleicht noch ein paar Jahre Zeit lassen.



Dann ging es weiter - Lenia und Amalia schliefen vollkommen fertig während der Fahrt - in Richtung des Nationalparks Ybycui. Wunderschön angelegt kann man hier am Rande eines Baches zelten - oder auch zeichnen und klettern. Direkt beim Zeltplatz ist der kleine Wasserfall: Salto Mina (rechts im Bild), ca. eine halbe Stunde durch den Urwald über einen kleinen Pfad, der immer wieder schöne Blicke auf den Bachlauf freigab, kam man zum wunderschönen Salto Cristal bzw. Salto Guarani (links im Bild).


Mit diesen schönen Eindrücken verließen wir den Park und machten uns auf den Weg über Paraguari, Ita und Aregua in Richtung Asunción auf, wo wir am frühen Abend ankamen und wieder in der wunderschönen Villa Dalmata übernachteten, bevor wir uns am Sonntag auf den Weg zurück in den Chaco machten.


Auf diesem Ausflug haben wir wieder einmal ein anderes, in vielen Aspekten schöneres, Paraguay erlebt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen